Irans geistliches Oberhaupt im Spital
Die Welt erfährt nur selten etwas über den Gesundheitszustand des geistlichen Oberhaupts des Iran. Heute berichten iranische Medien über eine Operation an Ayatollah Ali Khamenei.

Irans oberster Führer Ayatollah Ali Khamenei ist nach Angaben staatlicher Medien an der Prostata operiert worden. Wie die iranische Nachrichtenagentur IRNA heute berichtete, habe es sich um einen Routineeingriff gehandelt. Die Operation sei erfolgreich gewesen.
Was der Grund für die Operation war, wurde nicht bekannt. Der Iran gibt nur selten Informationen über den Gesundheitszustand des 75-Jährigen bekannt, der seit 1989 oberster Führer des Landes ist und in allen Staatsbelangen das letzte Wort hat.
«Kein Grund für Sorgen»
Chefarzt Ali Resa Marandi sagte dem Staatsfernsehen, die Operation am Montagmorgen habe weniger als eine halbe Stunde gedauert und sei unter örtlicher Betäubung vorgenommen worden. Khamenei brauche nun drei bis vier Tage Ruhe. Er sei in «gutem Zustand», hiess es. Präsident Hassan Rohani besuchte den geistlichen Führer nach der Operation.
Das Staatsfernsehen hatte zuvor Aufnahmen von Khamenei veröffentlicht, in denen er die Iraner bat, für ihn zu beten. «Es gibt keinen Grund für Sorgen, aber das bedeutet nicht, dass sie - die Menschen - nicht beten sollten», sagte Khamenei.
Khamenei war ein enger Vertrauter seines Vorgängers Ayatollah Ruhollah Chomeini, der die Islamische Revolution 1979 angeführt und bis zu seinem Tod 1989 oberste geistliche und weltliche Instanz war. Khamenei war acht Jahre lang Präsident des Irans, bevor er Chomeini 1989 nachfolgte.
Strikter antiamerikanischer Kurs
Nach dem iranischen politischen System werden der Präsident und die Abgeordneten vom Volk gewählt. Doch die unumstrittene geistliche Hierarchie kontrolliert die Räte, die Gesetzentwürfe und Kandidaten billigen, die bei Wahlen antreten dürfen. Die Religionsgelehrten sind auch verantwortlich für die mächtige Justiz des Landes und sind eng verbunden mit den paramilitärischen Revolutionsgarden.
Khamenei gilt als Verfechter dieser Ordnung und eines strikt antiamerikanischen Kurses. 2009 liess er Proteste für mehr demokratische Freiheiten niederschlagen. Gleichzeitig stellte er sich aber hinter den seit August 2013 regierenden Reformer Rohani und unterstützte dessen Atomverhandlungen mit der Weltgemeinschaft, auch wenn er Zweifel an deren Erfolg anmeldete.
SDA/rar
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