Playoff-Final Myhockey LeagueKein Happy End für den EHC Thun
Die Berner Oberländer verlieren Spiel 5 in der Best-of-5-Serie zu Hause 0:4. Martigny ist Amateur-Schweizer-Meister.

Den ohne die Clubs aus den beiden höchsten Spielklassen ausgetragenen Cup hat Martigny in dieser Saison gewonnen, als Aufsteiger stehen die Walliser bereits seit der gewonnenen Halbfinalserie gegen Arosa fest. Nun sichern sie sich in der mit 2500 Zuschauenden ausverkauften Festhütte Grabengut auch noch den Amateur-Meistertitel in der Myhockey League.
Dieser feierliche Akt steht am Ende der fünften Finalpartie, in welcher Thun beinahe in Führung geht. Thierry Schild scheitert in der 10. Minute allein vor Antoine Keller, der Stammtorhüter Jimmy Hertel ersetzt. Weitere Chancen werden hüben wie drüben kreiert, Tore lassen jedoch lange auf sich warten.

Nach 40 Minuten findet die Partie für Joel Reymondin ein Ende. Er kassiert wegen eines Stockschlags eine Fünf- plus Spieldauerdisziplinarstrafe. Das Heimteam übersteht die lange Unterzahlsituation schadlos. Doch dann beginnt Martigny zu treffen. Colin Löffel (48.), Jérémy Gailland (54.), Rémy Rimann (57.) und Lee Roberts mit einem Schuss ins leere Tore (60.) erzielen die Tore.
Eine Thuner Topsaison
Für den EHC Thun endet trotz der Niederlage eine Spielzeit, die alle anderen bisherigen Saisons in der eingleisigen dritthöchsten Spielklasse in den Schatten stellt. 2019/20 war Thun noch in die Relegationsrunde verbannt worden, die Meisterschaft 2020/21 hatte wegen Corona abgebrochen werden müssen.
Unter dem neuen Cheftrainer und Headcoach Daniel Steiner trumpften die Oberländer nun ganz gross auf. Es war die Meisterschaft der Rekorde und Premieren. Platz 1 in der Regular Season war schon bemerkenswert. Dann wurden im vierten Versuch erstmals die Playoff-Viertelfinals überstanden, was Lust auf mehr machte und Kräfte freisetzte.
Die sehr vielen Zuschauer
Vorjahresfinalist Huttwil, einer enttäuschenden Saison zum Trotz eines der spielstärksten Teams in der MHL, wurde im Halbfinal glatt mit 3:0 Siegen eliminiert. Nur das Husarenstück gegen Martigny gelang den Thunern nicht.
Die starken Leistungen wurden vom Publikum honoriert, der Aufmarsch im Grabengut konnte mehr als verdoppelt werden. Waren es 2021/22 in 19 Partien noch 7979 Zuschauer gewesen, passierten in dieser Saison in 24 Heimspielen 17’651 Besucher die Drehkreuze am Eingang der Eishalle. Und dies, obwohl der Aufstieg nie ein Ziel war – allein wegen des Stadions nie ein Ziel sein konnte.

Ist die Halle einmal saniert, könnte die Swiss League aber ein Thema werden. «Unter bestimmten Voraussetzungen», sagt Vizepräsident Alex Reymondin.
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