Kein Leistungsabbau bei Hausarztmodell
thunIn der Schweiz drohen die Krankheitskosten aus dem Ruder zu laufen. Um diese Entwicklung bei höherer Behandlungsqualität zu dämpfen, kann das sogenannte Hausarztmodell eingesetzt werden. Darüber diskutierten im Thuner Freienhof vier Fachleute.
Das Hausarztmodell ist im Zuge der ständigen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen eine Möglichkeit, wesentlich Kosten bei den ärztlichen Behandlungen zu sparen und dabei die Behandlungsqualität zu steigern. Am Montag diskutierten unter der Leitung von Geri Staudenmann, Moderator des Medical Talk bei TeleBärn, im übervollen Thuner Freienhofsaal vier ausgewiesene Fachleute zum Thema: Nationalrätin Ruth Humbel, Präsidentin der Subkommission KVG zur Managed-Care-Vorlage, der Thuner Hausarzt Theodor Rohrer als Vertreter von Igomed (siehe Kasten), Reto Neuhaus von der Krankenkasse KPT und Margrit Kessler von der schweizerischen Patientenorganisation. Für den Konsumenten steht die Frage im Vordergrund, ob er beim System des Hausarztmodells einen Leistungsabbau zu befürchten hat. Bessere Qualität als Ziel «Mit der Gründung der Igomed wollten wir nicht primär Einsparungen erzielen, sondern eine bessere Gesundheitsversorgung erreichen», erklärte Gründungsmitglied Theodor Rohrer. Dass gleichzeitig für den Patienten Kosten gespart werden können, ist ein höchst willkommener Nebeneffekt. «Beim Hausarztmodell oder bei Managed Care ganz allgemein steuert der Patient zusammen mit einem einzelnen Arzt oder einem Spezialisten die medizinische Versorgung», erklärte die Aargauer Nationalrätin Ruth Humbel. «Die Gesamtkosten des Gesundheitswesens steigen damit weniger schnell an. Im Einzelfall lässt sich die Verschwendung von Ressourcen vermeiden durch Elimination von Doppelspurigkeiten und mehrfacher Medikation, die dann nicht eingenommen werden. Auch unnötige Behandlungen gilt es zu verhindern», so Ruth Humbel. Freie Arztwahl bleibt «Der Patient kann den Arzt auch im Hausarztmodell jederzeit wechseln. Im Übrigen begrüssen wir das System, weil damit Missbräuche verhindert werden können», sagt Patientenschützerin Margrit Kessler. «Wir glauben daran, dass mit dem Netzwerk gezielt Einsparungen möglich sind», meint KPT-Vertreter Reto Neuhaus. In der Diskussion wurden von Zuhörern insbesondere die hohen Medikamentenpreise und die Überversorgung im medizinischen Hochtechnikbereich in der Schweiz kritisiert. Ulrich KrummenacherÄrzteliste und Informationen www.igomed.ch>
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