Komitee missbraucht SRF-«Arena» für Propagandazwecke
Das überparteiliche Komitee Alliance Santé kämpft gegen die Einheitskasse. Dazu manipulierte es auf Facebook einen SRF-Teaser für die Abstimmungs-«Arena».

Einmal mehr greift ein Abstimmungskomitee zu unlauteren Mitteln in einem Abstimmungskampf, wie Recherchen der Zeitung «Schweiz am Sonntag» zeigen. Diesmal richtet sich der Vorwurf gegen das überparteiliche Komitee Alliance Santé, das gegen die Einheitskasse mobil macht.
Facebook-Nutzer staunten nicht schlecht, als vergangene Woche in einem gesponserten Werbeteaser bei Facebook auf die SRF-«Arena» hingewiesen wurde mit dem wenig neutralen Text: «Arena zur schädlichen Einheitskasse». Wer auf den gesponserten Link klickte, landete auf der SRF-Website mit sachlichem Hinweis auf Thema und Gäste der «Arena» (Werbeteaser von Alliance Santé wurde inzwischen entfernt).
Irreführende Links
Dass SRF keine Abstimmungspropaganda betreibt, sondern der Link auf die «Arena»-Website offensichtlich manipuliert sein musste, zeigte sich dann auf der Facebook-Seite von Alliance Santé. Dort liess sich der abgeänderte SRF-Link auf die Diskussionssendung im Original finden, ergänzt mit dem Text: «Letzte Chance für linke Initiantinnen. Auch nach 3 Monaten Abstimmungskampf gelang es den Initianten nicht, ein Argument für die Einheitskasse zu liefern. Eventuell in der Arena?». Dieser Link führte ebenfalls auf die SRF-Website, was den Eindruck erweckte, es handle sich dabei um einen SRF-Inhalt.
Konfrontiert mit dem manipulierten Werbeteaser für die «Arena» bei Facebook reagiert SRF umgehend: «Das Komitee hat SRF-Inhalte ohne unser Wissen und Einverständnis verändert. Wir haben das Komitee aufgefordert, die Posts unverzüglich zu entfernen», sagt SRF-Sprecherin Andrea Wenger zur «Schweiz am Sonntag».
SRF-Links können einfach manipuliert werden
Was kurz darauf dann auch geschah: Obwohl die Betreiber der Facebook-Seite von Alliance Santé die Manipulationsvorwürfe gegenüber der «Schweiz am Sonntag» zuerst abstritten, entfernten sie nach der SRF-Intervention den abgeänderten «Arena»-Link und teilten schriftlich mit: «Wir bedauern, wenn ein falscher Eindruck erweckt wurde.»
Das Gegenkomitee machte sich zunutze, dass Links bei der Einbindung in Social Media frei editierbar sind und damit nach Belieben umgeschrieben werden können.
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