TV-Kritik: Zirkusspektakel à la Chagall
Mördersuchen ist nicht die Hauptsache, wenn Ulrich Tukur von Justus von Dohnányi in einen «Tatort» geschickt wird.
Eben stand sie noch da, zeigte mit dem Finger in Richtung Manege und schrie etwas wie: «Pascha! Haltet ihn auf!» Dann ging das Licht aus; und jetzt, wo es wieder hell ist, ist sie weg. Ein Zirkuszauber? Ein schlechter Scherz? Oder doch was Schlimmes? Felix Murot hat keinen Schimmer. Der hochsensible Ermittler aus Wiesbaden ist ja auch noch gar nicht wieder im Dienst: Gerade hat er erfahren, dass sein Gehirntumor – der ihm in den ersten beiden Murot-«Tatorten» zu schaffen machte («Murot» ist ein Anagramm auf «Tumor») – erfolgreich wegoperiert wurde. Nun feiert er seine Genesung mit einem Zirkusbesuch in Fulda, zu dem er seine Assistentin Magda Wächter (eine starke Barbara Philipp) eingeladen hat. Justus von Dohnányi wiederum, Regisseur und Drehbuchautor, feiert Felix Murot – oder besser gesagt seinen Darsteller: Ulrich Tukur.