SCL Tigers verpassen ChanceLangau wird zweimal hart geohrfeigt
Die Emmentaler halten in Lugano gut mit, kassieren aber zwei Tore in Überzahl und verlieren 2:5. Hinsichtlich des Duells am Freitag mit Aufsteiger Kloten steigt der Druck.

Tiger hin oder her, aber es ist doch eher zum Mäusemelken!
Da spielen die Langnauer mehr als nur ordentlich im ersten Drittel im Tessin, kreieren einige tolle Chancen, aber liegen trotzdem 0:1 hinten. Und zwar, weil sie einen Treffer in Überzahl kassieren. Captain Harri Pesonen spielt in der zehnten Minute einen ungenauen Pass auf Landsmann Aleksi Saarela, dieser verliert die Scheibe, und wenn zwei Finnen schon in Spendierlaune sind, bedankt sich ein dritter auf seine Art: Markus Granlund entwischt und lässt Lugano jubeln.
Wie bereits zwei Tage zuvor beim vermeidbaren 2:3 in Lausanne lassen sich die SCL Tigers in Überzahl düpieren. Es passt zum Powerplay der Emmentaler, welches seit Saisonbeginn ein Ärgernis darstellt.Leitet der «Shorthander» die Niederlage ein, wird diese durch zwei Aussetzer der Gäste zu Beginn des zweiten Drittels besiegelt. Daniel Carr und Luca Fazzini reüssieren innert 21 Sekunden – womit die zweite Grossbaustelle im Tigers-Spiel hervorgehoben wäre: Zwölfmal in 23 Partien haben sie zwei Treffer binnen höchstens zweier Minuten erhalten. Immer wieder scheint die Equipe Thierry Paterlinis nach einem Rückschlag den Faden zu verlieren, in Lugano hätten in jener Phase gar weitere Treffer folgen können.
Letztlich setzen sich die wiedererstarkten Tessiner 5:2 durch, im Duell Vater gegen Sohn siegt das Familienoberhaupt: Jean-Jacques Aeschlimann, einst Nationalspieler und Penalty-Spezialist sitzt als COO in Luganos Geschäftsleitung, Junior Marc stürmt für Langnau, kann seine statistische «Brille» mit null Toren und null Assists aber nicht abstreifen.
Und nochmals ein Aussetzer
Für die Tigers handelt es sich um die dritte Niederlage innert vier Tagen, der Meisterschaftsunterbruch infolge der Nationalmannschaftspause scheint ihnen nicht sonderlich gut bekommen zu sein. Zwar treffen auch die Langnauer in Unterzahl – der Kanadier Cody Eakin feiert in der 41. Minute seine Tor-Premiere. Danach sind die Gäste klar spielbestimmend, und dank intensivem Videostudium wird nachträglich gar das Anschlusstor Saarelas anerkannt (51.).
Danach dürfen die Tigers abermals im Powerplay agieren, Punktezuwachs scheint auf einmal tatsächlich wieder möglich, aber Sie ahnen es: Statt den Ausgleich zu erzielen, kassieren sie mit einem Mann mehr auf dem Eis nochmals eine Ohrfeige.
Und so stehen die Langnauer am Freitag daheim gegen den erstaunlich soliden Aufsteiger Kloten bereits wieder unter Druck. Wollen sie den Anschluss ans hintere Tabellenmittelfeld nicht verlieren, mag es eine weitere Niederlage kaum leiden.
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