Letzte Chance für die UBS
Weil sie sich im Falle des Libor-Skandals erneut schuldig bekennen muss, wird die UBS zur «kriminellen Bank». Ein weiterer Fall wäre verheerend.

Die UBS soll im Rahmen eines möglichen Vergleichs den Amerikanern weniger als eine Milliarde Franken abliefern müssen, wie die «SonntagsZeitung» und die «NZZ am Sonntag» übereinstimmend berichten. Damit bekommt die Grossbank die leidige Affäre um Betrügereien bei den Devisenkursen vom Tisch. Kosten soll die Einigung höchstens 800 Millionen Franken. Gleichzeitig wird die UBS zur «kriminellen Bank», denn sie muss sich schuldig bekennen.
Allerdings nicht etwa im Fall der Devisenbetrügereien, sondern zum zweiten Mal, weil sie den Libor-Zins manipuliert hat. Das kostet unmittelbar nochmals 200 Millionen Franken Busse, schreibt die «SonntagsZeitung».
Risiko des Lizenzverlusts bei weiterem Fall
Charles Duross, früher Staatsanwalt beim DOJ und nun Anwalt in New York, erklärt sich das Vorgehen des DOJ mit dem verstärkten öffentlichen Druck und gesteht der UBS in der «SonntagsZeitung» zu, dass an ihr vielleicht zu Unrecht ein Exempel statuiert wird. Mit Blick auf das Sündenregister der Bank sagt er allerdings auch, dass die Behörden in diesem Fall gar nicht mehr anders konnten, als Härte zu zeigen. Und er spricht auch gleich eine Warnung aus: «Wenn noch einmal ein grosser Fall auftritt, dann riskiert die Bank, ihre Lizenzen in den USA zu verlieren, und das wäre verheerend.»
Gemäss Informationen der «SonntagsZeitung» will die UBS trotz der Situation in den USA auch in Europa versuchen, die Rechtsfälle beizulegen. Dabei geht es namentlich um den Fall Frankreich. Dort musste die UBS über eine Milliarde Kaution hinterlegen, weil sie angeblich französische Kunden dazu animiert hat, ihr Geld illegal in die Schweiz zu bringen. Bisher hat sie jegliche Schuld abgestritten, aber nun soll es doch Gespräche über eine aussergerichtliche Einigung geben, selbst wenn die teuer werden sollte. Die UBS wollte zu den Berichten keine Stellung nehmen.
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