Luna und Mimi droht der Tod
Der Gnadenhof Arche Samar verliert seine Ställe. Finden die Tierschützer bis im Februar keine Lösung, droht den 16 Schweinen, Kühen und Ziegen erneut der Tod.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Der zweite bereits im Leben der ehemaligen Nutztiere auf dem Gnadenhof Arche Samar in Kirchlindach. Einst wurden sie vor dem Schlachter gerettet, um hier einen würdigen Lebensabend verbringen zu können. Nun müssen die Schweine, Kühe und Ziegen erneut den Tod fürchten.
Der Landwirt, bei dem die Arche Samar eingemietet ist, hat dem Verein die Ställe vor zwei Monaten per Ende Februar 2019 gekündigt. «Einerseits, weil er die Gebäude selber benötigt», sagt Vorstandsmitglied Julia Truttmann. Andererseits, weil der Bauer, selber Pächter des Hofes, befürchtet, dass sein Pachtvertrag nicht verlängert wird, wenn der Gnadenhof bleibt. Dazu will der Landwirt keine weitere Auskunft geben.
Schwierig für Schweine
Mit Hochdruck sucht der Verein Arche Samar nun nach einer Lösung. Findet sich keine, müssen die Tiere eingeschläfert werden. Obwohl in der Region Bern angeblich viele Ställe leer stehen, gestaltet sich die Suche schwierig. Die Vermittlung von Schweinen sei nicht einfach, begründet Truttmann.
«Sie machen mehr Dreck und brauchen mehr Betreuung als andere Tiere.» Diese jedoch werden auch künftig die Tierschützer übernehmen: Fünf Freiwillige reisen im Turnus zweimal pro Tag nach Kirchlindach und versorgen die teils betagten und kranken Tiere mit Futter, Wasser und Liebe. «Der künftige Vermieter muss uns nur die Ställe zur Verfügung stellen.»
Wichtig sei aber, dass die Tiere am neuen Ort Auslauf haben, so Truttmann. «Und dass sich die Ställe in der Region Bern befinden und möglichst für alle Schweine Platz bieten, ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium.» Sonst werde die Betreuung viel aufwendiger.
1000 Franken Finderlohn
Aktuell leben dreizehn Schweine, zwei Kühe und eine Ziege auf dem Hof in Kirchlindach. Für die beiden Kühe konnte bereits eine neue Bleibe gefunden werden. Der Verein Arche Samar hat auf Facebook einen Hilferuf lanciert, Inserate geschaltet und Plakate aufgehängt: 1000 Franken Finderlohn winken für die erfolgreiche Vermittlung aller oder einiger Schweine. «Wir werden uns nicht entmutigen lassen und suchen weiterhin voller Hoffnung nach einem neuen Zuhause», sagt Truttmann.
Die Zeit läuft. Finden die Tierschützer bis im Februar keine neuen Stallungen, bedeutet das für die Tiere den Tod. «Es ist das schlimmste Szenario, und wir wollen gar nicht daran denken.» Für die freiwilligen Helfer rund um die Initiantin Samar Grandjean sind die Tiere zu Freunden geworden. Grandjean selber investiert seit 20 Jahren den Löwenanteil ihrer Zeit und ihres Geldes in die Rettung und Pflege ehemaliger Nutztiere. Seit 2015 sind die Schweine mit Namen Mimi, Luna oder Tulpe in Kirchlindach zu Hause.
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