Mit Videoüberwachung gegen Terrorgefahr in Public Viewings
Das Risiko terroristischer Anschläge ist an der EM 2016 gegenüber früheren Turnieren gestiegen. Veranstalter von Public Viewings verstärken ihr Sicherheitsdispositiv.

Für die Europameisterschaft 2016 treffen Veranstalter von Public Viewings hohe Sicherheitsvorkehrungen. Bei der Vögele Arena in Chur zum Beispiel sind Personal und Kosten im Sicherheitsbereich gegenüber der Weltmeisterschaft 2014 um 25 Prozent gestiegen, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Je nach Affiche seien zwischen 8 und 16 Personen ausschliesslich für Sicherheit und Eingangskontrolle im Einsatz, sagt OK-Präsident Ivo Frei. Auch bei der Winti-Arena hat man gemeinsam mit der Polizei eine Risikoanalyse gemacht. Im Gegensatz zu Chur setzen die Organisatoren in Winterthur zusätzlich auf Videoüberwachung, die das ganze Areal fast lückenlos filmt.
Eines der grössten Public Viewings wird in der Zürcher Maag Halle stattfinden. Das Thema Sicherheit stehe zuoberst auf der Prioritätenliste, sagt Geschäftsführer Philipp Musshafen. Die Terroranschläge in Europa seien bei allen Veranstaltungen im Hinterkopf: «Seit Paris schauen wir noch genauer.» Taschen und Gepäck würden sorgfältiger kontrolliert als bei der WM 2014. Zu einem Zwischenfall sei es zwar noch nie gekommen, doch müsse man realistisch bleiben: «Die hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.»
Auch Hooligan-Experten im Einsatz
Auf dem grössten Platz der Schweiz – dem Plaine de Plainpalais in Genf – kommen zusätzlich sogenannte Spotter zum Einsatz, Polizisten, die sich in der Hooligan-Szene auskennen. «Wir müssen den Raum unter besondere Bewachung stellen», sagt der Genfer Sicherheitsdirektor Pierre Maudet der «Schweiz am Sonntag». Das gelte vor allem bei Hochrisikospielen.
Auch Martin Kallen, Turnierdirektor der Uefa, spricht von einer grösseren Unsicherheit gegenüber früheren Turnieren. Die Europameisterschaft 2016 sei mit keiner der bisherigen zu vergleichen, sagt er in der «Schweiz am Sonntag». Die geopolitische Lage sei eine andere als 2004, 2008 und 2012. Die EM in Frankreich sei vermutlich das Turnier mit dem meisten Sicherheitspersonal. «Das liegt aber auch an der Grösse des Landes. In der Schweiz brauchten wir 2008 deutlich weniger Polizisten und private Sicherheitsdienste».
Keine Geisterspiele befürchtet
Auch die Schweizer Nati hat laut Kallen Wünsche geäussert. «Dabei handelt es sich um Dinge wie höhere Sicherheitsvorkehrungen auf einer Hoteletage oder bei einem öffentlichen Training». In der Regel seien die Mannschaften mit den Vorkehrungen aber zufrieden. Mit Geisterspielen rechnet Kallen nicht. «Wir haben Massnahmen durchgespielt, um vorbereitet zu sein, falls tatsächlich ein Spiel wegen Terrorgefahr abgesagt oder verlegt werden muss», sagt er, doch seien das nur Notfallpläne.
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