Mojo: Getränk soll Glück bringen
Einst tingelte Björn Berg mit seinen Mojo-Flaschen von Restaurant zu Restaurant. Nun steht das Getränk mit Mandarin-, Grapefruit- und Blackberry-Geschmack in fast allen Migros-Filialen. Eine Berner Erfolgsgeschichte.
Es beginnt im Jahr 2005: Obwohl Björn Berg ein waschechter Berner ist, entsteht die Idee von Mojo ausgerechnet an der Zürcher Bahnhofstrasse. Im Restaurant der Confiserie Sprüngli schmeckt ihm der Süssmost zu stark, er mischt Mineralwasser bei. Die heute so beliebte Apfelschorle war damals in der Schweiz noch wenig bekannt. Begeistert vom leichten Geschmack, tüftelt Berg an einem eigenen Getränk. Das Resultat: Mandarin, Pink Grapefruit und Blackberry.Die drei Geschmacksrichtungen der Mojo-Linie bestehen aus Mineralwasser mit wenig Kohlensäure und Fruchtsaft. Björn Berg bezeichnet sein Produkt als «Rolls Royce unter den Getränken», ohne Chemie und ohne Konservierungsmittel.Warum es der im Mattequartier lebende Berg nicht dabei belassen wollte, nur für den hauseigenen Kühlschrank zu produzieren: «Überall auf der Welt gibt es neue Getränke, bei uns gibt es seit zig Jahren dasselbe.» Der Gesundheitsbewusste möchte deshalb eine Alternative bieten.Begeisterte Abnehmer«Alle Menschen haben Träume», sagt Björn Berg. Das entscheidende sei, es zu machen. «Es bedeutet, sich zum Gesagten zu bekennen. Das braucht Geld sowie Mut, Zeit und Herzblut.» Und das hat der Anwalt mit Erfahrungen in Industrie und Bankenwesen. Statt Anzug und Krawatte heisst es plötzlich anpacken. Innerhalb von sechs Monaten muss er 44000 Flaschen Mojo verkaufen, ansonsten droht das Aus.Mit den Mojos in der Kühltasche wird Berg zuerst beim Diagonal und Adrianos vorstellig. Dann folgen weitere Restaurants in Bern und Solothurn. «Ich war vorher Schreibtischtäter, plötzlich musste ich zu einem Beizer, ihm mein Getränk anpreisen.» Es habe ihn unglaublich gefreut, als diese seine Begeisterung für Mojo teilten. «Das ist nicht mit Geld aufzuwiegen.» Inzwischen sind die stilvollen Flaschen längst im Detailhandel erhältlich. Gelagert werden sie in Bern, beim Güterbahnhof, produziert werden sie in Eglisau (PET) und in Hochdorf (Glas). Mit Migros den RitterschlagSeit letzter Woche reiht sich «Mojo» in der Migros neben Rivella&Co. Im fest aufgeteilten Getränkemarkt kommt das einem Ritterschlag gleich. Thomas Bornhauser, Leiter Kommunikation+Kulturelles Genossenschaft Migros Aare: «Wir haben ‹Mojo› bereits länger in der Migros Gastronomie angeboten und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ist ein Schweizer Produkt und voll im Trend.»Berg ist stolz, aber es macht ihm auch Angst: «Mein Getränk steht nun ganz alleine in rund 450 Filialen der Schweiz, und niemand hilft ihm. Ich kann sie nicht alle besuchen und mich kümmern, dass sie gekauft werden.» Berg hat nicht nur eine enge Bindung zu seinen Mojos, selbst die Vermarktung ist bauchgesteuert. Denn bisher hat er kein Geld dafür investiert, jetzt muss er. «Ich finde Werbung langweilig. Sie ist völlig überzeichnet und verspricht oft das Blaue vom Himmel. Mein Marketingkonzept besteht einzig daraus, die Menschen mit dem Getränk in Berührung zu bringen.» Er informiere ehrlich, der Konsument entscheidet selbst. Berg beliefert Kindergärten, Altersheime und Spitäler, Mojo ist für alle: «Wer mein Produkt mag, keine Ahnung! Ich weiss aber, dass neun von zehn Menschen Mojo schmeckt.»Keine Angst vor RezessionBergs Erfolgsgeschichte bildet einen positiven Kontrast zur Rezessionsangst. Der Unternehmer lacht entspannt: «Die Branchen Essen und Trinken sind sehr krisenresistent. Ausserdem bin ich preislich so positioniert, dass sich jeder ein Mojo für Fr. 1.80 leisten kann.» Mit seinem erfolgreichen Schweizer Produkt will er sogar einen Beitrag zur guten Stimmung leisten. «Ich fühle mich als Ambassadeur der Zuversicht», und dabei soll der gute Geschmack von Mojo helfen. Schliesslich steht der Name in der afrikanischen Hoodoo-Sprache für gute Energie und soll Glück bringen.
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