Morgen geht die Migros Breitenrain wieder auf
Die Migros eröffnet morgen Donnerstag ihre neue Filiale am Breitenrainplatz. Die ganze Überbauung bietet Verkaufs- und Dienstleistungsflächen sowie 50 Wohnungen. Sie kostete 50 Millionen Franken.

Es war ein langwieriges Projekt für die Migros Aare: Die Überbauung im Berner Breitenrainquartier. Zuerst zogen Anwohner Einsprachen bis vor Bundesgericht, dann verzögerten Aktivisten für kurze Zeit die Arbeiten auf der Baustelle. Seit der Eingabe des ersten Projekts bis zur Fertigstellung sind 11 Jahre vergangen.
«Wie ein Strassencafé»
Nach all den Rückschlägen wird der Migros-Supermarkt im Breitenrain und das Restaurant nun am Donnerstag eröffnet. Die Reinigungs- und Aufräumarbeiten rund um den Neubau laufen heute Mittwoch auf Hochtouren. Der Gebäudekomplex hat einen Innenhof, wie er im Breitenrainquartier häufig anzutreffen ist. Da der Supermarkt im Untergeschoss liegt, sind auf Strassenebene Flächen für lokale Dienstleister entstanden. Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich das Migros-Restaurant, ein neues Angebot an diesem Standort.
Ab September soll es auch Aussensitzplätze geben. «Das wird dem Restaurant die Atmosphäre eines Strassencafés verleihen», sagt Andrea Bauer, Sprecherin der Migros Aare. In den Obergeschossen sind 50 Mietwohnungen entstanden.

50 Millionen Franken
Der neue Supermarkt im Untergeschoss ist mit einer Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern fast dreimal so gross wie der Ursprüngliche. Das Provisorium, welches die Migros an der Scheibenstrasse eingerichtet hatte, wird heute Mittwochabend geschlossen. Der Grundriss des neuen Supermarktes wurde nach dem neusten Ladenbaukonzept erstellt. Dazu gehört eine grosse Früchte- und Gemüseabteilung, ein Sortiment für die Schnellverpflegung sowie eine bediente Fleisch- und Fischtheke. Beim Kundendienst findet sich auch eine Abholstation. Kunden können bei den Fachmärkten Melectronics, SportXX, Micasa oder Do it & Garden bestellen und sich diese Produkte entweder direkt nach Hause oder in die Filiale liefern lassen. Die Drogeriekette Dropa öffnet eröffnet ebenfalls am Donnerstag ihre neue Filiale, Printgrafic an der Moserstrasse zieht Ende Juni auf die andere Strassenseite. Zudem werden im Oktober eine Arztpraxis und eine Kindertagesstätte eröffnen.
Ein kurzer Einblick in die neue Migros-Filiale im Breitsch. Quelle: Youtube/Migros
Die Hälfte der Wohnungen ist vermietet
Im Herbst sind die 50 Mietwohnungen, die über eineinhalb bis fünfeinhalb Zimmer verfügen, bezugsbereit. Eine 1,5-Zimmer-Wohnung kostet 1365 Franken Miete im Monat, eine 5.5-Zimmer-Wohnung 3650 Franken. In den sozialen Medien geriet die Migros wegen der Höhe der Mieten in die Kritik.
Auch im Stadtrat erwähnten Mitglieder der links-grünen Fraktionen die Wohnungen als Beispiele für überrissene Mietpreise. Bei der Migros hält man entgegen: «Die Mietzinse sind angesichts des hochwertigen Ausbaus marktgerecht gestaltet.» Seit April sucht die Migros Mieter. Für die Hälfte der Wohnungen hat sie bereits Mietverträge abgeschlossen. Problem bei der Anlieferung
Um die Lärmbelastung so gering wie möglich zu halten, sei die Anlieferung in das Innere des Gebäudes gelegt worden, betont die Migros. Hier gibts vorübergehend aber noch ein Problem: Da die Bauarbeiten an der Breitenrainstrasse noch nicht abgeschlossen sind, können die Lastwagen den Anlieferungsbereich nicht vorwärts fahrend verlassen. Sie müssen rückwärts hinausfahren. Bei diesem Manöver wird die Migros immer eine Hilfsperson einsetzen.
Rechtsstreit bis vor Bundesgericht
Die Migros Aare hat in den Umbau gut 50 Millionen Franken investiert. Andrea Bauer sagt: «Im Breitenrain haben wir erfahren, dass derartige Bauvorhaben enorm viel Zeit brauchen.» Das erste Projekt habe zwar die raumplanerischen Aspekte der Verdichtung erfüllt, sei aber gesamtheitlich nicht zu Ende gedacht worden. Das Projekt hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Erste Pläne für die neue Überbauung im Dreieck Moserstrasse, Breitenrainstrasse und Allmendstrasse wurden im Jahr 2008 bekannt. Gegen das Projekt gab es Widerstand. Nach Beschwerden entwickelte sich ein Rechtsstreit, der bis vors Bundesgericht ging.
Deshalb startete die Migros Aare 2013 mit einem neuen Projekt, das aus einem Projektwettbewerb hervorging und den Namen «Rainer» trug. 2014 wurde das Baugesuch eingereicht. Der Regierungsstatthalter genehmigte dieses im November 2015.
Der Entscheid wurde an die kantonale Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion weitergezogen, die die Baubewilligung Anfang Mai 2016 bestätigte. Dennoch wurde auch dieses Projekt durch Einsprachen um gut zwei Jahre verzögert. Nach deren Bereinigung konnte im August 2017 mit dem Bau begonnen werden.
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