Müller kündigt überraschend Rücktritt als FDP-Präsident an
Ab nächstem April braucht die FDP einen neuen Präsidenten: Philipp Müller wird nicht zur Wiederwahl antreten.

Philipp Müller wird im April 2016 nicht zur Wiederwahl als FDP-Parteipräsident antreten. Zur Suche seiner Nachfolge wird eine Findungskommission eingesetzt, wie die FDP heute mitteilte. Müller und Generalsekretär Samuel Lanz geben an einer Medienkonferenz heute weitere Informationen bekannt.
Mit dem Rücktritt soll ein Generationenwechsel an der Spitze der FDP ermöglicht werden, wie die Partei in einer Mitteilung schreibt. Müller wolle sich ab April vollumfänglich auf sein Ständeratsmandat konzentrieren. Unter seiner Führung habe die Partei seit 36 Jahren zum ersten Mal wieder zulegen können. «Die FDP dankte ihrem Präsidenten für seinen unermüdlichen Einsatz zugunsten der Partei und der liberalen Politik.»
Müller stoppt Niedergang
Nach Jahren der Verluste an Wähleranteilen gelang Philipp Müller eine Trendwende. In den letzten Wahlen im Oktober konnte die FDP ihren Anteil auf 16,4 Prozent steigern. 2011 hatte die einst dominierende Partei mit 15,1 Prozent noch ein historisches Tief erreicht. Müller wurde im zweiten Wahlgang auch in den Ständerat gewählt, mit einem relativ komfortablen Vorsprung auf seinen SVP-Konkurrenten Hansjörg Knecht.
Kurz nach der Bekanntgabe des Rücktritts reagierten erste Gefährten Müllers. So äusserte etwa Parteikollege Ruedi Noser sein Bedauern. Der Zürcher hatte wie Müller im zweiten Wahlgang den Sprung in den Ständerat geschafft.
Kandidaturen bis Ende Februar
Die Konferenz der kantonalen FDP-Parteipräsidenten wird noch vor Weihnachten über das detaillierte Verfahren, die Zusammensetzung der Findungskommission und das Anforderungsprofil entscheiden. Bis am 29. Februar 2016 können Kantonalparteien und der Partei nahestehende Organisationen Kandidaturen einreichen. Anschliessend würden diese durch die Kommission geprüft. Die Wahl soll schliesslich an der Delegiertenversammlung vom 16. April erfolgen.
Der 63-jährige Müller ist seit April 2012 Präsident der FDP.Die Liberalen Schweiz. Bereits seit 2009 war er Mitglied des Parteivorstandes.
Seine politische Laufbahn auf eidgenössischer Ebene startete Müller 2003 mit der Wahl in den Nationalrat. Zuvor war er zwischen 1997 und 2004 Mitglied des Aargauer Grossrats. Von 1996 bis 2004 hatte er die FDP-Ortspartei Reinach AG geleitet. Bei den vergangenen Wahlen vom Oktober schaffte der selbstständige Generalbauunternehmer den Sprung vom National- in den Ständerat.
SDA
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