Nach Stellenabbau: Lonza schliesst weitere Massnahmen nicht aus
Der Pharmazulieferer Lonza streicht in Visp 90 Stellen. Im ersten Halbjahr 2015 ist der Gewinn geschrumpft. Weitere Massnahmen sind möglich.

Durch Einstellungsstopps in gewissen Bereichen und natürliche Fluktuationen soll es in Visp zu einem Personalabbau von 90 Mitarbeitern kommen, teilte Lonza mit. Das Werk im Wallis beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter.
«Wir evaluieren unsere Präsenz ständig», sagte der Konzernchef gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. «Das war nur eine Massnahme und wir haben noch einiges in Arbeit», so Ridinger. Auch weitere Massnahmen in Visp seien nicht ausgeschlossen. «Wir müssen immer an der Effizienz des Werks arbeiten.»
Wegen Frankenstärke weniger wettbewerbsfähig
Bereits nach Aufhebung des Euromindestkurses der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Januar hatte Lonza Massnahmen angekündigt, ohne diese aber zu präzisieren. In Visp bestehe die Gefahr, dass Lonza aufgrund der vom Schweizer Franken abhängigen Fixkostenbasis weniger wettbewerbsfähig sei, begründet das Unternehmen in der Mitteilung.
In den ersten sechs Monaten hat Lonza beim Umsatz um 5,8 Prozent auf 1,9 Milliarden Franken zugelegt. Der Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda wuchs um 3,6 Prozent auf 375 Millionen Franken. Der Reingewinn fiel um knapp 21 Prozent auf 111 Millionen Franken.
Auf Stufe Umsatz und Betriebsgewinn Ebit hatte Lonza die Prognosen übertroffen, beim Reingewinn aber aufgrund eines unerwarteten Sonderaufwandes verfehlt. Die Analysten bezeichnen die Ergebnisse in ersten Kommentaren insgesamt als solide und loben auch den bestätigten Ausblick. Um 10 Uhr stand der Aktienkurs 1,88 Prozent höher.
Enttäuscht über Wassergeschäft
Der höher als erwartet ausgefallene Umsatz sei vor allem auf die starke Nachfrage im Bereich Pharma & Biotech zurückzuführen, so Analyst Martin Schreiber von der Zürcher Kantonalbank (ZKB).
Auch die Bank Vontobel bezeichnet das Umsatzwachstum bei Pharma & Biotech als positive Überraschung. Enttäuscht zeigt sich die zuständige Analystin Carla Bänziger dagegen vom Abschneiden des Konzerns beim Wassergeschäft. Sie habe den Eindruck, dass es sich hier um strukturelle Probleme handeln könnte.
Insgesamt entwickle sich die Mehrheit der Geschäfte positiv und die Bemühungen des Managements nach Effizienzsteigerung würden unvermindert fortgesetzt, so das Fazit in Analystenkreisen. Die Ziele bezüglich Umsatzwachstum und EBIT-Marge seien vom Management bestätigt worden und könnten aus heutiger Perspektive auch ohne weiteres erreicht werden.
SDA/rar
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