Nähe und Vertrauen als Schlüssel zur Integration
Am Tag der offenen Tür stellte die am 6. März eröffnete Caritas-Regionalstelle Spiez ihre Tätigkeiten im Oberland vor. Vorrangig möchte das Team die Wohn- und Arbeitsintegration von Flüchtlingen verbessern.

«Wir helfen Menschen», sagte Ursula Muther, designierte Präsidentin von Caritas Bern, vorgestern in der von Dalia Schipper, Abteilungsleiterin Projekte und Entwicklung der Caritas Bern, aufgebauten Regionalstelle in Spiez. Muther präzisierte: «Wir sind den Benachteiligten, besonders Verletzlichen und Schutzbedürftigen verpflichtet.»
In der neuen Regionalstelle gehe es in erster Linie um von Armut, Hunger und Krieg Vertriebene. «Nähe schafft Vertrauen, und Vertrauen schafft Solidarität», begründete sie die örtliche Niederlassung. «Vertrauen und Solidarität beim Wohnen, Lernen und Arbeiten, bei Sport und Kultur.»
«Nähe macht erfolgreiche Integration von Flüchtlingen erst möglich», war auch für Anna Fink, Vorsteherin Soziales der Gemeinde Spiez, klar. «Alle sollen teilhaben am öffentlichen Leben», forderte sie und erinnerte an die 30 Freiwilligen, die Deutschunterricht erteilen, und an das beim Werkhof laufende Pilotprojekt. Dem christlichen Verständnis von Nächstenliebe als Auftrag für die Caritas sprach Markus Rusch als Präsident der Synode der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Bern das Wort.
Zunehmende Akzeptanz
Die Akzeptanz den Flüchtlingen gegenüber habe im Oberland zugenommen, freute sich Regierungsstatthalter Christian Rubin. Der Regionalstelle, die er als Meilenstein der Integration bezeichnete, bot er seine volle Zusammenarbeit an. Den oft genannten Graben in Sachen Asylsuchenden zwischen Behörden und Bevölkerung versuchte Manuel Haas zuzuschütten. Haas leitet die Abteilung Integration bei der kantonalen Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Er verwies auf die Notwendigkeit, den Menschen vor Ort den Puls zu fühlen. Wobei Caritas mit ihrem Fachpersonal eine wichtige Rolle spiele.
Für junge Flüchtlinge
Sein interdisziplinär zusammengesetztes zehnköpfiges Team stellte Christoph Leu, Leiter der Regionalstelle Spiez, vor. Neben aktuell zwei Sozialarbeiterinnen, die demnächst durch eine dritte ergänzt werden, sind weitere Personen speziell für die Wohn- und Arbeitsintegration der Flüchtlinge zuständig.
Ergänzt werden sie von administrativ Tätigen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Integration von jungen erwachsenen Flüchtlingen. Entsprechend konnte Caritas Bern bereits erste Wohngemeinschaften für diese Zielgruppe eröffnen. Die jungen Menschen können sich mit Schnuppereinsätzen und Praktika auf eine Lehre vorbereiten.
In den ehemaligen Räumlichkeiten der Mobiliar an der Oberlandstrasse 9 stellt Caritas Bern von Spiez aus ihr gesamtes Angebot für Armutsbetroffene und Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Verfügung. Bekannt ist der in Thun seit mehreren Jahren erfolgreiche Caritas-Markt.
Die Kulturlegi ermöglicht Menschen mit knappem Budget in über 20 Oberländer Gemeinden vergünstigten Zugang zu Kultur-, Sport-, Bildungs- und Gesundheitsangeboten. Und über die «Mit mir»-Patenschaften entlastet sie Eltern, deren Kindern sie freiwillig engagierte Patenschaften vermittelt.
Caritas-Regionalstelle Spiez: Oberlandstrasse 9, Tel. 033 225 04 20. Der Empfang ist montags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr geöffnet. www.caritas-bern.ch
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