NBA sperrt Clippers-Boss Sterling lebenslang
Donald Sterling, der Besitzer der Los Angeles Clippers, hat in einem aufgezeichneten Telefonat gegen Schwarze gehetzt. Die nordamerikanische Basketballliga zog nun Konsequenzen.
Die nordamerikanische Basketballliga NBA hat den Besitzer der Los Angeles Clippers, Donald Sterling, wegen rassistischer Aussagen auf Lebenszeit gesperrt. Das gab Liga-Commissioner Adam Silver bekannt. Man werde versuchen, einen Verkauf des Clubs zu erzwingen. Zudem müsse Sterling eine Strafe von 2,5 Millionen Dollar (rund 1,8 Millionen Euro) zahlen. Silver nannte Sterlings Aussagen «zutiefst beleidigend und schädlich».
Hintergrund ist ein aufgenommenes Gespräch, in dem Sterling Dunkelhäutige verunglimpft hatte. Er wies darin unter anderem seine Freundin an, keine Dunkelhäutigen zu Spielen der Spitzenmannschaft in der US-Profiliga NBA mitzubringen. Explizit nannte er die dunkelhäutige NBA-Legende Earvin «Magic» Johnson, der beim Stadtrivalen L.A. Lakers berühmt geworden war. «Bring ihn nicht mit zu meinen Spielen, okay?», hört man ihn sagen.
Sterling darf keine Spiele mehr besuchen
Silver stellte fest, dass die Stimme auf der Aufnahme tatsächlich zu Sterling gehöre. Dies habe zum einen eine Ermittlung der Liga ergeben. Aber auch Clippers-Boss Sterling selbst habe bestätigt, dass er der Mann in dem Gespräch gewesen sei, sagte Silver.
«Wir stehen zusammen, indem wir Sterlings Ansichten verurteilen. Sie haben einfach keinen Platz in der NBA», sagte Silver. «Diese Liga ist um einiges grösser als jeder Besitzer, jeder Coach und jeder Spieler.» Er stellte ebenfalls fest: «Das alles passierte innerhalb von drei Tagen, und deshalb hoffe ich, dass es keinen Langzeitschaden für die Liga und für die Clippers geben wird.»
Sterling darf von nun an keine NBA-Spiele oder Trainingseinheiten mehr besuchen und sich auch nicht auf den Anlagen und Büroräumen der Clippers zeigen. Jegliche Teilnahme an Geschäften oder Entscheidungen des Clubs ist ihm untersagt.
Auch Barack Obama schaltete sich ein
Nie zuvor wurde in der NBA eine so scharfe Strafe verhängt. Gleichzeitig ist der Rüffel für Sterling eine der härtesten Bestrafungen, die im Profisport jemals gegen einen Clubbesitzer ausgesprochen wurde.
Auf der Internetseite der L.A. Clippers war nach der Bekanntgabe der Entscheidung die einfache Nachricht «Wir sind eins» zu lesen. In einer Pressemitteilung erklärte der Verein: «Wir unterstützen und begrüssen die heutige Entscheidung der NBA mit ganzem Herzen. Jetzt beginnt der Heilungsprozess.»
Der von Sterling denunzierte Magic Johnson begrüsste das Handeln der Liga. «Commissioner Silver hat einen grossartigen Führungsstil gezeigt, indem er den Clippers-Besitzer Donald Sterling lebenslang ausschliesst», schrieb die Basketballlegende auf Twitter. Auch NBA-Superstar LeBron James meldete sich via Twitter zu Wort. «Commissioner Silver, danke für das Schützen unserer schönen und starken Liga!! Grossartiger Anführer!!»
In den Fall hatte sich auch US-Präsident Barack Obama eingeschaltet. Er verurteile die «unglaublich beleidigenden rassistischen Äusserungen», erklärte er. Amerika müsse dieser Fortsetzung der Rassentrennung vehement entgegentreten. Er hatte NBA-Boss Adam Silver aufgefordert, den Fall zu thematisieren. Die Profiliga NBA habe eine Menge dunkelhäutiger Spieler.
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