Nestlé schreibt 34 Milliarden Franken Gewinn
Der Nahrungsmitttelkonzern hat trotz hoher Rohstoffpreise seine Profitabilität im Jahr 2010 halten können. Der Wachstumstreiber Nespresso hat noch einmal zugelegt.

Der Gewinn des weltgrössten Nahrungsmittelherstellers Nestlé sprang zwar um ein Drittel in die Höhe, jedoch nur dank zusätzlichen Einnahmen aus dem Verkauf des verbliebenen Anteils am Augenmittelhersteller Alcon. Ohne diesen Sondereffekt von 24,5 Milliarden Franken wäre der Reingewinn dagegen leicht gesunken. Der Reingewinn belief sich schliesslich auf 34,2 Milliarden Franken nach 10,4 Milliarden Franken im Vorjahr, wie Nestlé in einer Mitteilung am Donnerstag schrieb.
Der Umsatz des Konzerns stieg 2010 um zwei Prozent auf 109,7 Milliarden Franken. Der starke Franken verdarb dem Nahrungsmittelriesen allerdings ein noch besseres Ergebnis. Organisch, das heisst ohne Wechselkurs- und Akquisitionseffekte, wäre der Umsatz nämlich um 6,2 Prozent gewachsen. «Im Jahr 2010 erzielten wir erneut eine starke, den Markt übertreffende Leistung», beurteilte Nestlé-Chef Paul Bulcke das Resultat.
In allen Märkten zugelegt
Nestlé konnte im vergangenen Jahr weltweit zulegen. Auch in dem im 2009 von der Krise gebeutelten europäischen Markt verkaufte der Konzern mit Sitz in Vevey (VD) wieder mehr. Er steigerte den Umsatz in Europa um 2,5 Prozent auf 21,6 Milliarden Franken.
Stark entwickelten sich die Geschäfte in Nord- und Südamerika. Dort betrug das organische Wachstum 5,9 Prozent. Das grösste Wachstum erzielte Nestlé jedoch in den asiatischen Schwellenländern. Die aufstrebenden Märkte Indien und China schrieben ein zweistelliges Wachstum.
Zugute kommt Nestlé, dass Teeländer wie China und Japan immer mehr auf den Geschmack von Kaffee kommen. So verkaufte Nestlé allein in Japan über 500'000 Kaffeemaschinen. Auch der Pulverkaffee Nescafé legte im asiatischen Raum mit zweistelligen Wachstumsraten zu.
12'300 Nespresso-Kaffes pro Minute
Der Star unter den Kaffees bleibt aber weiterhin Nespresso. Mit den Kaffeekapseln knackte Nestlé im letzten Jahr erstmals die Umsatzgrenze von 3 Milliarden Franken. Das organische Wachstum betrug weltweit über 20 Prozent - Nespresso wuchs damit unter den grossen Konzernmarken wie Maggi oder Nestea am stärksten.
Kalt liessen Nespresso die jüngsten Angriffe von Konkurrenten wie jenem von Denner in der Schweiz: Auch in den wichtigen Märkten Frankreich, Deutschland und der Schweiz legte der Kapsel-Kaffee zweistellig zu. Die Anzahl getrunkener Nespresso-Kaffees pro Minute stieg von rund 10'000 im Jahr davor auf 12'300.
Positiv entwickelte sich das Geschäft mit Säuglingsnahrung und Trink- und Mineralwasser. Jedoch treffen die hohen Rohstoffpreise die Getränkeindustrie besonders hart. Deswegen geht Nestlé von einem «schwierigen Jahr» in dieser Division aus.
Anleger erfreut über Ergebnis
Für 2011 hält Nestlé an ihrem Ziel von einem organischen Wachstum zwischen 5 und 6 Prozent fest. Der Start ins neue Jahr sei gelungen. Nestlé sei gut aufgestellt, um Unsicherheiten wie schwankenden Rohstoffpreisen entgegenzutreten. Die Zahlen und die Dividendenerhöhung von 1,60 auf 1,85 Franken pro Aktie erfreute die Anleger. So legte die Aktie bei Eröffnung der Börsen um 2,5 Prozent auf 53,75 Fr. zu. Kurz nach 10.30 Uhr lag der Aktienkurs noch 1,62 Prozent im Plus, derweil der Swiss Market Index leicht tiefer als am Vorabend notierte (-0,18 Prozent).
Nebst der Dividendenerhöhung wird die Generalversammlung am 14. April auch über die Wahl von Ann Veneman in den Verwaltungsrat entscheiden. Die Amerikanerin war früher Direktorin des UNO- Kinderhilfswerk UNICEF und arbeitete als Landwirtschaftsdirektorin für die US-Regierung.
SDA/jak
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