Neubau für bessere Zukunftschancen eingeweiht
Am Pädagogischen Zentrum für Hören und Sprache ist der Erweiterungsbau eingeweiht worden. Er bietet Platz für Basisstufe, Therapie und Sportunterricht.

Der Applaus der Gäste tönt irgendwie verhalten. Sowohl nach den Vorstellungen der Schulkinder als auch nach der Ansprache von Regierungsrat Christoph Neuhaus (SVP).
Das liegt nicht an der Qualität der Darbietungen oder am Inhalt der Rede, sondern an der Konstruktion der neuen Turnhalle am Zentrum für Hören und Sprache in Münchenbuchsee (HSM). Das mit viel Holz ausgekleidete Gebäude dämpft den Schall sehr gut. Das gleiche System wurde im benachbarten Trakt mit den Schul- und Therapieräumen angewandt. «Die Kinder mit ihrer Hörbeeinträchtigung würden sonst wahnsinnig», erklärt Christian Trepp, HSM-Gesamtleiter, auf einem Rundgang durch das neue Gebäude.
Die am Dienstag eingeweihten Infrastrukturen seien sehr wichtig für die Zukunft des HSM, betont Trepp. «Es ist wichtig, die Kinder möglichst früh und intensiv zu therapieren.» Das führe zu den besten Resultaten bei der Integration in die Regelklasse. Doch für die Eröffnung von Basisstufenklassen fehlten die Räumlichkeiten. Auch der Turnunterricht war am HSM nur begrenzt möglich. Es hatte nur eine Kleinhalle für 19 Klassen.
Lange Planung
So richtig sei die Planung für die Erweiterung im Jahr 2007 losgegangen, blickt Trepp zurück. Damals habe er die kantonalen Stellen auf dieses Raumdefizit hingewiesen. Und er weist auf die Bedeutung des HSM hin. Das Zentrum ist die einzige Sonderschule für hörbeeinträchtigte Kinder in Kanton Bern. Es bietet 160 Schul-, 35 Wohn- und 130 Mittagstischplätze an. Dazu betreut der Audiopädagogische Dienst 540 Kinder nicht nur aus dem Kanton Bern, sondern auch aus Deutschfreiburg und dem Oberwallis.
Das Geld sei gut investiert, sagt Regierungsrat Neuhaus, ein «stylisher Neubau» sei herausgekommen. Von der Infrastruktur profitierten die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien. Sie seien unverschuldet benachteiligt und hätten es manchmal wirklich schwer, führte Neuhaus aus. Gegen das Bauprojekt sei keine einzige Einsprache eingegangen, sagt der kantonale Baudirektor.
Anspruchsvolle Aufgabe
Die Aufgabe der Rykart Architekten AG, der Siegerin des Wettbewerbs, war sehr anspruchsvoll. Sie mussten den Neubau in das historische Ensemble der Klostermatte integrieren, wobei ein Teil des Geländes für den Neubau wegen des Ortsbilds tabu war. Dazu kam die Hanglage.
Die Devise habe gelautet, den Neubau an den Rand des Geländes zu stellen und möglichst tief zu halten, erklärt Oliver Sidler von den Rykart Architekten. Der Neubau wurde in den Hang hineingebaut. Von unten wirkt er zweigeschossig, von oben eingeschossig. Die Aussenhülle sei in Beton gehalten, der Oberbau aus Holz wie bei einer Schachtel hineingesetzt worden, beschreibt Oliver Sidler. «Das Wettbewerbsprojekt konnte eins zu eins umgesetzt werden.»
Mit dem nun eingeweihten Neubau ist erst die Hälfte des Projekts am Zentrum für Hören und Sprache abgeschlossen. Bis 2022 werden die bestehenden Gebäude saniert. Der Grosse Rat des Kantons Bern hat im März 2017 einen Kredit von gut 32 Millionen Franken beschlossen. Die Kosten für die erste Etappe betragen 16,7 Millionen Franken. Damit ist man im Budget.
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