Neue Exkursionsführer für bernische Wasserwelt
Vier neue Exkursionsführer weisen Wanderer den Weg durch die bernische Wasserwelt. Am Mittwoch sind in Schwarzenburg die neuen Broschüren, die Routen im Seeland, im Gurnigelgebiet und im Raum Reutigen/ Thun beschreiben, vorgestellt worden.

Lehrreiche Wanderungen durch die bernischen Voralpen und durchs Seeland ermöglichen vier neue Exkursionsführer, die am Mittwoch in Schwarzenburg vorgestellt worden sind. Die Broschüren machen auf Nutzen, Veränderungen und Gefahren von Gewässern aufmerksam.
Viele Informationen stammen aus dem Hydrologischen Atlas der Schweiz (HADES). Dieser wird vom Bundesamt für Umwelt herausgegeben und liefert umfassendes Datenmaterial über den Wasserhaushalt der Schweiz. Forscher, Behörden und Ingenieurbüros schätzen das Kartenwerk, das seit 1992 laufend ergänzt wird.
Die Herausgeber sind überzeugt, dass der Atlas auch viele spannende Informationen für die breite Öffentlichkeit enthält. Sie haben deshalb eine Reihe von Exkursionsführern erstellen lassen, welche die wissenschaftlichen Erkenntnisse für den Laien fassbar machen - und das eben vor Ort. Bereits erschienen sind Exkursionsführer für die Regionen Zürich, Brig/Aletsch, Léman/Jura, Davos und Tessin. Neu gibt es vier eingehend beschriebene Routen im Kanton Bern.
Auf den Spuren der Juragewässerkorrektion
Geographen der Universität Bern weisen den Wanderlustigen den Weg durch die Wasserwelt. Eine der Führungen macht Interessierte auf einer gut dreistündigen Wanderung mit der Juragewässerkorrektion im Seeland vertraut, einem der grössten wasserbaulichen Projekte in der Geschichte der Schweiz.
Die Exkursion führt vom Bielersee über den Seerücken ins Grosse Moos, dann dem Hagneckkanal entlang nach Aarberg. Unterwegs informiert die 42-seitige Broschüre etwa über die hydraulischen Wechselwirkungen von Bieler-, Murten- und Neuenburgersee, über den Hochwasserschutz, die verschiedenen Drainage-Techniken, den Grundwasserhaushalt und natürlich den Kanalbau.
Der Weg der Gürbe
Zwei weitere Exkursionen führen ins Gurnigelgebiet. Die eine widmet sich der Gürbe; sie geht ihrem Ursprung als Wildbach nach und führt über den steilen, geschiebereichen Oberlauf ins breite, flache Gürbetal. Eine weitere Exkursion befasst sich unter anderem mit der Moor- und Auenlandschaft im Raum Gurnigel/Rüschegg und belohnt die Wandernden mit schönen Aussichten auf die Region Schwarzwasser.
Das älteste und wohl kühnste wasserbauliche Unterfangen ist Thema der vierten Exkursion im Raum Reutigen/Thun: Der Durchstich der Kander im 18. Jahrhundert. Diesmal führt der Weg vom Zusammenfluss von Kander und Simme in der Augand bis zum Mühleplatz in Thun.
Gegenseitiges Verständnis
Bernhard Wehren vom bernischen Amt für Wasser und Abfall freut sich über die neuen HADES-Angebote. Nun sei der Kanton Bern kein weisser Fleck auf der Exkursionslandkarte mehr, sagte er vor den Medien. Die Broschüren seien auch nützlich, wenn es um das gegenseitige Verständnis verschiedener Gewässer-Interessengruppen wie Bauern, Wirtschaft und Umweltschützer gehe.
Die Serie soll in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, wie HADES-Projektleiter Felix Hauser von der Uni Bern bekräftigte. Zehn Teile sind insgesamt geplant, die nun anstehenden Nummern 7 und 8 sollen sich dem Unterwallis und der Nordwestschweiz widmen.
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