Neuseeländischer Coup in letzter Sekunde
Winston Reid sorgte mit seinem Kopfball in der 93. Minute für den überraschenden Ausgleich gegen die Slowakei. Das 1:1 war im vierten WM-Spiel der erste WM-Punkt für Neuseeland.
Der Debütant Slowakei wurden derweil in letzter Sekunden um seinen ersten WM-Sieg gebracht. Aus slowakischer Sicht hätte das Gegentor niemals fallen dürfen. Nicht ein einziges Mal waren die Neuseeländer nach dem Führungstor der Slowakei gefährlich geworden. Gerecht war der Ausgleich immerhin insofern, weil das Kopftor der Slowaken durch Robert Vittek in der 50. Minute aus Offsideposition erzielt worden war.
Die Neuseeländer feierten das 1:1 überschwänglich. Niemand hätte dem krassen Aussenseiter einen Punkt zugetraut. In der Qualifikation war Barrage-Gegner Bahrain die höchste Hürde der Nummer 78 im FIFA-Ranking gewesen. In einer schwachen Partie war Neuseeland dann aber nicht massiv abgefallen. In der Startphase hatten die Kicker aus Ozeanien sogar zwei Chancen durch Chris Killen (2./5.).
Konfuse «All Whites»
Die Limiten der Mannschaft von Trainer Ricki Herbert, der 1982 bei den drei WM-Niederlagen gegen Schottland, Brasilien und Sowjetnunion als Spieler dabei gewesen war, traten vor allem zu Tage, nachdem das Team in Rückstand geraten war. Jetzt, als Initiative gefragt gewesen wäre, war keiner in der Lage, Ordnung ins konfuse Spiel zu bringen. Das Tor fiel letztlich auf die typische Art des angelsächsischen Fussballs. Eine weite Flanke verpassten die slowakischen Verteidiger, und Winston Reid kam ziemlich frei an den Ball. Via Innenpfosten traf der Verteidiger des dänischen Vereins Midtjylland ins Netz.
Für die Slowaken war das Remis eine gefühlte Niederlage; nicht bloss wegen des späten Ausgleichs. Ihr Fahrplan auf dem Weg in die Achtelfinals sah die drei Punkte aus dem (Pflicht-)Sieg gegen Neuseeland vor. Nun muss der WM-Neuling in der Gruppe F die nötigen Zähler gegen Paraguay und Titelverteidiger Italien holen.
Letztlich war die Slowakei von zwei schlechten Teams zwar das etwas bessere, aber zwingend war der Auftritt in keiner Weise. Auf 1700 M .ü. M. schien das Ensemble von Coach Vladimir Weiss von Beginn weg Mühe mit der dünnen Luft zu haben. Chancen erspielten sich Napoli-Star Marek Hamsik und Co. nur wenige, und selbst nach dem Führungstor wurde das Spiel nicht besser. Zu Gelegenheiten, das Skore auszubauen, kam der Favorit nur mit dem Tropfenzähler.
si/fal
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