Präsidium in GrossaffolternNiklaus Marti hört Ende Jahr auf
Niklaus Marti (BDP), Gemeindepräsident von Grossaffoltern, tritt nach fast 20 Jahren im Amt ein Jahr vor Legislaturende zurück. Aus taktischen Gründen.

Was auf den ersten Blick überraschen mag, ist von langer Hand geplant. Niklaus Marti, Gemeindepräsident von Grossaffoltern, hört Ende Jahr auf. Nach beinahe 20 Jahren Dorfpolitik will er mit diesem Schritt den Weg für einen möglichen Nachfolger ebnen: Adrian Bühler (FDP), er ist heute Vizegemeindepräsident, soll in Martis Fussstapfen treten.
«Ich habe diesen Schritt mit Adrian Bühler bereits vor drei Jahren so geplant», erklärt BDP-Mann Marti. Das Polit-Meccano in Grossaffoltern machte diese Überlegung notwendig: Wer Gemeindepräsident werden will, muss zuvor zwingend im Gemeinderat sitzen, darf dies aber maximal zwei Legislaturen tun. Sprich, Adrian Bühler müsste nächstes Jahr zurücktreten, wenn er nicht Gemeindepräsident wird.
«Niemand ist unersetzbar»
Adrian Bühler muss dennoch offiziell gewählt werden. Die Wahlen für die Präsidiumsbesetzung für das letzte Jahr der laufenden Legislatur finden diesen Herbst statt. Für die Nachfolge im Gemeinderat für das letzte Jahr hat der Gemeinderat Frank Sierck in stiller Wahl bestätigt.
Die Chance, dass Bühler bei den offiziellen Wahlen vom Herbst 2022 gewählt wird, steigen natürlich, wenn er zu diesem Zeitpunkt bereits im Amt ist. «Aber natürlich besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass es zu Kampfwahlen kommt», sagt Niklaus Marti. Auch wenn diese relativ gering ist: Gemäss Marti sei derzeit keines der Gemeinderatsmitglieder am Präsidium interessiert.
Niklaus Marti politisiert nun 19 Jahre im Gemeinderat, davon 11 Jahre als Präsident. Auf den nahenden Abschied bereitet er sich seit langem vor. «Für mich ist der Rücktritt kein grosses Problem, schliesslich ist ja niemand unersetzbar.»
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