«Notfalls auch gegen die eigene Bevölkerung»
Der Film «Manipulation» beleuchtet die Schweizer Atombombenpläne. Der Publizist Peter Hufschmid recherchierte während Jahren die Geschichte der eidgenössischen Atombombe.

Peter Hufschmid, Sie haben jahrelang über die Pläne der Schweiz zum Bau einer Atombombe recherchiert. Was trieb Bundesrat und führende Militärs in den 1950ern an? Die Idee ist im historischen Kontext zu betrachten – es herrschte Kalter Krieg. Den eigentlichen Auslöser gab es jedoch schon früher mit dem Bombenabwurf auf Hiroshima. Die Katastrophe zeigte, wie mächtig die Technologie war. Eine vom Bundesrat eingesetzte Schweizer Expertengruppe kam deshalb zum Schluss, dass man taktische Atomwaffen braucht. Da die Schweiz bereits den Zugang zu friedlich nutzbarer Nukleartechnologie erhielt, war der Bau einer Bombe durchaus möglich. Das militärische Hauptziel war Abschreckung.