Ökonomen warnen vor Euro-Schutzschirm zu Lasten der Steuerzahler
Vor dem Hintergrund der Irland-Krise haben führende Ökonomen in Deutschland vor einem dauerhaften Transfermechanismus in der Europäischen Währungsunion gewarnt.
«Die schwierige wirtschaftliche Lage in einigen Mitgliedsländern der Europäischen Währungsunion ist kein Argument für einen Transfermechanismus», sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, dem «Handelsblatt» (Onlineausgabe). Probleme der Wettbewerbsfähigkeit würden durch solche Transfers allenfalls kurzfristig übertüncht, zugleich aber die Anreize geschwächt, eine eigene Wachstumsstrategie zu entwickeln und umzusetzen. Ähnlich äusserte sich der Konjunkturchef des Münchner Ifo- Instituts, Kai Carstensen. «Die vollständige Abwälzung der Investorenrisiken auf die Steuerzahler der solideren Länder ist mit den Grundsätzen der Marktwirtschaft nicht vereinbar - und für Länder wie Deutschland potenziell extrem kostspielig.» Carstensen sieht dringenden Handlungsbedarf für neue EU-Regeln. «Wofür wir uns daher einsetzen sollten, ist ein Krisenmechanismus, der die Lasten zunächst dem Schuldnerland und seinen Gläubigern zuweist und erst danach die Staatengemeinschaft in Anspruch nimmt.»
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