Swiss-Pilot versorgte Weltuntergangssekte mit Sturmgewehren
Ein Schweizer Kadermitglied einer Sekte rüstete seine Mitgläubigen in der Dominikanischen Republik mit halb automatischen Waffen auf. Diese kamen nach einer blutigen Polizeirazzia zum Vorschein.

Ein Pilot der Swiss war über Jahre Angehöriger des innersten Zirkels der berüchtigten Sekte Academy for Future Health (AFFH) in der Karibik. Der Schweizer rüstete die Sekte in der Dominikanischen Republik mit geschmuggelten Sturmgewehren und Munition auf, berichtet die «SonntagsZeitung».
Auf einem Anwesen mit 20 eingezäunten Häusern versorgen sich die Sektenmitglieder selber. Sie folgen dem deutschen Orthopäden Peter Brunck, der laut Sektenexpertin Regina Spiess den «Anspruch auf ultimativen Durchblick» hat. Gleichzeitig bereite er seine Anhänger auf den Weltuntergang vor: «Eine gefährliche Kombination», schätzt Spiess ein.
Blutige Polizeiaktion
Im Oktober des letzten Jahres stürmt die Polizei die Sektensiedlung. Ein Mann kommt dabei ums Leben. Die Waffen werden sichergestellt. In der Schweiz sieht der Swiss-Pilot im Internet Videos der Polizeiaktion und erkennt seine Waffen.
Ende Oktober 2012 erstattet er Selbstanzeige wegen Waffenausfuhr. Er muss 4500 Franken Busse und Gebühren zahlen. Die Geldstrafe von 20'400 Franken wird auf zwei Jahre Probezeit ausgesprochen. Seine Stelle bei der Swiss verliert er.
«Biophysikalische Informationstherapie»
Sektengründer Peter Brunck wurde nach der Razzia wieder auf freien Fuss gesetzt. Gegen die involvierten Polizisten läuft eine Untersuchung. Die Polizeiaktion war nach Angaben eines dominikanischen Beamten durch Hinweise auf diverse kriminelle Aktivitäten einer «satanistischen Sekte» ausgelöst worden.
Ob er sich nun von der Sekte gelöst hat, will der Mann gegenüber der «SonntagsZeitung» nicht beantworten. Er könne erst wieder reden, wenn die AFFH-Anhänger in der Dominikanischen Republik nicht mehr in Gefahr seien. Mit seiner Frau betreibt er eine «Praxis», in der er eine «Biophysikalische Informationstherapie» anbietet, die von AFFH-Guru Brunck stammt: Leute stehen in Wasserbecken, die mittels Sonden zum Vibrieren gebracht werden. Das soll den Körper ins Gleichgewicht bringen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch