Panzerunfall im Jura: 13 Rekruten noch im Spital
Nach dem schweren Unglück auf dem Waffenplatz von Bure haben die Ermittlungen zur Ursache begonnen. 13 Rekruten sind im Spital. Drei Menschen wurden schwer verletzt, sind aber ausser Lebensgefahr.
Beim schweren Panzerunfall auf dem Waffenplatz von Bure im Jura sind mehr Rekruten verletzt worden als zunächst angenommen. 13 von ihnen mussten am Mittwoch noch im Spital behandelt werden. Acht Verletzte liessen sich auf dem Waffenplatz medizinisch betreuen.
Am Dienstag war zunächst von 16 Verletzten die Rede gewesen, tatsächlich sind es nun aber 21. Einige Rekruten hätten unter dem Eindruck der Ereignisse ihre Blessuren nicht bemerkt oder hätten später über Kopfschmerzen geklagt, erklärte Daniel Reist, Chef Kommunikation Heer, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Ausser Lebensgefahr
Drei der Opfer sind nach seinen Angaben schwer verletzt. Sie seien aber nicht in Lebensgefahr, ihr Zustand sei stabil. Welche Art von Verletzungen sie erlitten haben, gab der Sprecher nicht bekannt - ebenso wenig, woher die verletzten Rekruten stammen.
An Bord der vier verunfallten Piranha-Schützenpanzern waren insgesamt 40 Rekruten gewesen. Der Auffahrunfall ereignete sich bei einer Verschiebung innerhalb des Waffenplatz-Geländes. Die Mannschaften waren auf dem Rückweg vom Mittagessen zum Übungsplatz. Als das vorderste Fahrzeug bremste, krachten insgesamt vier der Radpanzer ineinander.
Auf den Strassen des Waffenplatzes gelten gemäss Reist für die bis zu 14 Tonnen schweren Panzer die gleichen Vorschriften wie im Strassenverkehr. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge genug Abstand zueinander halten müssen, um jederzeit ohne Kollision anhalten zu können. Ob zu geringer Abstand oder andere Ursachen für den Unfall verantwortlich sind, ist aber noch unklar.
Erfahrene Truppe
Es sei zu früh, um etwas über die Unfallursache sagen zu können, sagte Silvia Schenker, Sprecherin der Militärjustiz, auf Anfrage. Die Militärpolizei habe mit der Einvernahme der in den Unfall verwickelten Männer begonnen. Die vier Radschützenpanzer wurden für die Untersuchung sichergestellt. Diese könnte gemäss Schenker mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Im Rahmen der Ermittlungen dürfte auch die Ausbildung der Fahrer unter die Lupe genommen werden. Zwar werden die Panzerfahrer praktisch ab Beginn der RS ans Steuer der schweren Fahrzeuge gesetzt. Bei den Verunfallten handelt es sich aber nicht um eine unerfahrene Truppe: Gemäss Reist befanden sich die Rekruten in der 19. Ausbildungswoche; in 2 Wochen sind sie fertig ausgebildet.
Zumindest mitverantwortlich für die grosse Zahl von Verletzten dürfte sein, dass die Besatzungen der Panzer vermutlich nicht angegurtet waren. Auf dem Gelände des Waffenplatzes gilt in den Panzern zwar eine Helmpflicht, aber kein Gurtenobligatorium. Grund dafür ist laut Reist, dass die Männer bei Übungen zum Beobachten der Umgebung auf den Bänken stehen.
SDA/miw
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