Pläne für Südstrasse liegen auf
Zwei Bahnübergänge zu, eine neue Strasse für knapp 5,4 Millionen Franken, Volksabstimmung in knapp einem Jahr: Das sind die Eckdaten des Projekts für die Süderschliessung, das ab heute öffentlich aufliegt.

Seit Anfang 2014 läuft die konkrete Planung der Süderschliessung in Heimberg, jetzt geht es in die entscheidende Phase: Ziel des Gemeinderates ist, das Projekt am 10. Juni 2018 an die Urne zu bringen, wie Gemeindepräsident Niklaus Röthlisberger (SVP) gestern auf Anfrage sagte. Ab heute läuft die öffentliche Planauflage des Projekts.
«Im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens sowie nach den kantonalen Vorprüfungen haben wir gewisse Anpassungen vorgenommen», erklärt Röthlisberger. So wurde der Anschluss der neuen Strasse an das Gewerbegebiet Töpferweg leicht nach Süden verschoben (wir haben berichtet). Ferner musste eine Absenkung des Zulgbetts mitprojektiert werden, damit bei Hochwasser genügend Wasser unter der neuen Brücke hindurchfliessen kann, welche die neue Strasse mit ihrem Gegenstück auf Steffisburger Boden verbinden soll. Für diese hat das Heimberger Stimmvolk bereits 1,8 Millionen bewilligt. Die neue Strasse in Heimberg dürfte noch einmal rund 5,4 Millionen kosten. «Diese sind im Finanzplan bereits eingestellt.»
Bahnübergänge schliessen
In der heutigen Publikation im «Thuner Amtsanzeiger» ist im Zusammenhang mit der Süderschliessung in Heimberg auch erstmals offiziell die Rede davon, dass die Bahnübergänge Töpferweg und an der Unteren Zulgstrasse zumindest für den motorisierten Verkehr ganz geschlossen werden sollen. «Diese Massnahmen sind Teil des Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzepts (RGSK)», sagt Niklaus Röthlisberger, «und dieses ist behördenverbindlich. So gesehen sind uns da die Hände gebunden.»
Rychiger AG «überrascht»
Sollten diese Bahnübergänge tatsächlich geschlossen werden, dürfte das namentlich die Rychiger AG in Steffisburg hart treffen. Denn: Diese hat neben den Hauptgebäuden an der Alten Bernstrasse in den letzten Jahren immer mehr Fläche am Töpferweg übernommen, aktuell läuft laut Jörg Dirren, Leiter Finanzen und Administration, ein weiterer Ausbau einer Produktionsanlage auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern. Wird der Bahnübergang am Töpferweg geschlossen, bedeutet das einen langen Umweg namentlich für die Mitarbeiter, die zwischen den beiden Gebäudekomplexen unterwegs sind. Dabei sind die Angestellten nicht nur zu Fuss unterwegs, sondern auch mit Lieferwagen oder Gabelstaplern. «Wir sind überrascht, dass wir in diesem Prozess bisher noch nicht angehört wurden», sagt Dirren, «und werden das ganz genau analysieren.» Eine «schnelle und direkte» Verbindung zwischen den Anlagen am Töpferweg und jenen an der Alten Bernstrasse sei für die Firma «zentral».
BLS-Sprecherin Helene Soltermann betonte, dass das Transportunternehmen mögliche Schliessungen von Bahnübergängen auf seinem Liniennetz grundsätzlich begrüsse. «Allerdings kann eine Schliessung nur dann ein Thema werden, wenn ein valabler Ersatz für die Erschliessung eines Gebiets vorhanden ist.» Und sie betont: «Wir haben das Thema in Heimberg nicht von uns aus aufgegriffen.»
Leist stellt Forderungen
Hans Ulrich von Gunten, Präsident des Obere-Au-Leists, erklärt, der Vorstand werde sich nächste Woche im Detail mit der Vorlage befassen. «Noch haben wir die aktuellen Projektunterlagen nicht gesehen», sagte er gestern. Der Vorstand habe das weitere Vorgehen in der Sache vorgespurt, namentlich die Frage, unter welchen Bedingungen er womöglich eine Einsprache einreichen könnte. «Eine unserer Forderungen in der Mitwirkung war, die Bahnübergänge für den Langsamverkehr offen zu halten. Ferner wollen wir einen separaten Velo- und Fussweg, und nicht nur ein Trottoir», sagt von Gunten. Schliesslich sei die Obere Au ein beliebtes Naherholungsgebiet. «In diesem müssen sich die schwächsten Verkehrsteilnehmer sicher bewegen können», so von Gunten.
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