«Portugal ist nicht Irland»
Nach den milliardenschweren Rettungszusagen für Irland hat Portugal erneut beteuert, keine Finanzhilfen zu benötigen. Analysten sehen dies anders.

Portugal sei nicht Irland, sein Land brauche «keinerlei Hilfe», sagte Regierungschef José Socrates am Montag in Lissabon. Wegen des Antrags auf Milliarden-Hilfen gerät die irische Regierung im eigenen Land zunehmend in Bedrängnis und wird von der EU zu Steuererhöhungen gedrängt.
«Wir haben niemals eine Immobilienblase gehabt, und unser Haushalt ist mit dem irischen nicht zu vergleichen», sagte Socrates. Er hoffe, dass die Beruhigung der Märkte nun anhalte, denn Portugal habe sehr gelitten unter der «Ansteckung» der irischen Krise. Das Land hatte in den vergangenen Wochen hohe Zinsen an Investoren für seine Staatsanleihen zahlen müssen.
Das Staatsdefizit in Portugal liegt derzeit bei 7,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes - das in Irland bei 32 Prozent. Die Regierung in Lissabon hat ein striktes Sparprogramm aufgelegt und will das Defizit bis kommendes Jahr auf 4,6 Prozent senken. Analysten sehen in Portugal aber nach wie vor den nächsten Kandidaten für Hilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF).
Tschechien hat kein Interesse am Euro
Die Finanzminister der Euro-Länder stimmten dem irischen Hilfsantrag am Sonntagabend in einer Telefonkonferenz zu. Die genauen Konditionen dürften Anfang kommender Woche feststehen. Laut Diplomaten sind 80 bis 90 Milliarden Euro im Gespräch.
Als Reaktion auf die Turbulenzen im Euro-Raum sagte Tschechiens Präsident Vaclav Klaus, sein Land habe keinerlei Eile bei der Einführung des Euro. Weder Regierung, Parlament oder Zentralbank würden den Beitritt zur Eurozone in naher Zukunft empfehlen, sagte Klaus nach einem Treffen mit Bundespräsident Christian Wulff in Prag.
AFP/jak
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