Präsident von Burkina Faso tritt nach 27 Jahren zurück
Nach tagelangen Protesten hat Staatschef Blaise Compaoré sein Amt niedergelegt. Binnen 90 Tagen soll es in dem westafrikanischen Land Neuwahlen geben.
Der durch Massenproteste unter Druck geratene Präsident von Burkina Faso, Blaise Compaoré, hat seinen Rücktritt erklärt. «Im Bestreben, die demokratischen Errungenschaften und den sozialen Frieden zu erhalten (...), gebe ich ein Machtvakuum bekannt, um zu ermöglichen, dass eine Übergangszeit eingeleitet wird, die zu freien und transparenten Wahlen in einem Zeitraum von 90 Tagen führt», hiess es in einer im Fernsehsender BF1 von einer Journalistin verlesenen offiziellen Erklärung.
Post by Blaise Compaore.
Seit Tagen hatte es in dem westafrikanischen Land massive Proteste mit bis zu 30 Toten gegen eine geplante Verfassungsänderung gegeben, die eine Verlängerung der Amtszeit des seit 27 Jahren regierenden Staatschefs ermöglicht hätte.
Armee übernimmt
Vor einer geplanten Abstimmung über das Vorhaben im Parlament in Ouagadougou am Donnerstag stürmten Demonstranten das Gebäude der Nationalversammlung und legten Feuer. Die Abstimmung wurde abgesagt. Die Armee erklärte die Regierung am Abend für abgesetzt, Compaoré selbst lehnte aber einen Rücktritt zunächst ab. Militärchef Honoré Traoré teilte in einer Erklärung am Freitag mit, er habe mit sofortiger Wirkung «gemäss der Verfassung» das Amt des Staatschefs übernommen.
Der heute 63-jährige Compaoré war 1987 durch einen Putsch an die Macht gekommen und hatte sich seit 1991 vier Mal bei Wahlen im Amt bestätigen lassen. Dazu hatte er bereits einmal die Verfassung ändern lassen.
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