Präsident weibelt fürs Heim
Der Richterswiler Gemeindepräsident Hans Jörg Huber (FDP) startet eine Offensive, damit die Bevölkerung dem neuen Pflegeheim zustimmt.
Von Bettina Ledergerber Richterswil – Pflegeheim oder Alterswohnungen? Wisli-Areal oder Gartenstrasse? Wo, wann und welches Angebot für die ältere Bevölkerung gebaut werden soll, darüber ist in Richterswil ein Streit entbrannt. Viel Zeit bleibt nicht zum Argumentieren. Schon an der Gemeindeversammlung vom 9. März werden die Weichen gestellt. Die Gemeinde plant seit Jahren, an der Gartenstrasse 7 im Zentrum Richterswils ein Pflegeheim zu bauen. Der Landkauf wurde 2007 vom Volk genehmigt, die Planung ist fortgeschritten. Doch nun wollen zwei ehemalige Gemeinderäte das Projekt an der Gemeindeversammlung mit einer Einzelinitiative bodigen. Marlies Zaugg (FDP) und Walter Leuthold (SVP) finden ein zweites Pflegeheim 600 Meter vom Alterszentrum Im Wisli entfernt wenig sinnvoll. Sie fordern stattdessen Alterswohnungen an der Gartenstrasse (TA vom 20. 1.). Der Gemeinderat empfiehlt den Stimmbürgern, die Initiative abzulehnen. Kommt sie durch, seien 56 Pflegeplätze in Gefahr. Der Gemeinderat fürchtet, dass es dann zu einem jahrelangen Engpass kommt. Wenn Richterswil nach der Vorlage für ein neues Gemeindehaus nicht schon wieder ein wegweisendes Projekt scheitern lassen will, muss er nun handeln. «Wir können es uns nicht leisten, wieder von vorne zu beginnen», sagt Gemeindepräsident Huber. «Wir würden zeitlich massiv zurückgeworfen.» Huber hofft, dass sich die älteren Stimmbürger gut informieren. Er wisse, dass es an der Gemeindeversammlung zu spät sei, die Richterswiler auf die Seite des Gemeinderats zu ziehen. Der Gemeinderat wolle aktiv informieren. «Wir haben noch einige Hausaufgaben zu lösen», sagt er. Als Erstes hat er bei der FDP, seiner eigenen Partei, für sein Anliegen geweibelt. Mit seinem Amtsvorgänger und Parteipräsident Ruedi Hatt hatte er das Ass im Ärmel, das bei den FDPlern stach. Architekt Hatt stellte eine Projektskizze vor, die rund 50 bis 60 Wohnungen oberhalb des Alterszentrums Im Wisli vorsieht. Altersgerecht ausgebaut und von der Gemeinnützigen Baugenossenschaft kostengünstig vermietet. Hatt arbeitet einen Gestaltungsplan aus, der dieses Jahr zur Abstimmung gelangen soll. Das Projekt soll auf Land der Gemeinde und der Gemeinnützigen Baugenossenschaft zu stehen kommen.
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