Anklage erst nächsten Frühling
BootsdramaZum tragischen Bootsunglück auf dem Bielersee, das einer jungen Aargauerin das Leben kostete, stehen Gutachten aus. Deshalb kommt es erst im nächsten Frühling zu einer Anklage.
Die Staatsanwaltschaft hatte mit einer Anklage diesen Herbst gerechnet. Doch noch immer ist der Kapitän, der im Sommer 2010 mit seinem Luxusboot auf dem Bielersee eine 24-jährige Frau überfahren hat, nicht gefasst (wir berichteten). Nun haben die Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland und die Kantonspolizei mitgeteilt, dass mit einer Anklage nicht vor dem zweiten Quartal 2012 zu rechnen ist. Grund für diese Verzögerung sind ausstehende Gutachten. Die Staatsanwaltschaft hat bei verschiedenen Stellen mehrere Gutachten in Auftrag gegeben, das letzte im vergangenen Frühling. Die Resultate waren ursprünglich für den Herbst angekündigt, liegen nun aber noch nicht vor. «Die Untersuchungen gestalten sich technisch sehr aufwendig», begründet die Staatsanwaltschaft in ihrer Medienmitteilung die Verzögerung. Der Eingang des Gutachtens wird neu für das erste Quartal 2012 in Aussicht gestellt. Hinzu kommt, dass die Verteidigung in einem bereits erstellten Gutachten Zusatzfragen an den Sachverständigen gestellt hat. Die Beantwortung dieser Fragen steht ebenfalls noch aus. Erst nach Fertigstellung aller Gutachten wird die Staatsanwaltschaft beurteilen können, ob die Untersuchung vollständig ist. Danach folgt eine weitere gesetzlich vorgeschriebene Frist für allfällige zusätzliche Beweisanträge seitens des Verteidigers des Beschuldigten. Vor dem Frühling des nächsten Jahres wird es somit sicherlich nicht zu einer Anklage kommen. Noch länger wird es dauern, bis ein Prozess beginnt. Beschuldigter streitet alles ab Das Bootsdrama auf dem Bielersee schockierte die ganze Schweiz. Ein junges Paar aus dem Aargau war am 11.Juli 2010 in einem Gummiboot zwischen Lüscherz und der St.Petersinsel unterwegs. Ein Motorboot raste auf die beiden zu, das Paar sprang ins Wasser, die junge Frau wurde von der Schiffsschraube erfasst. Sie verblutete noch am Unglücksort. Die Staatsanwaltschaft eröffnete eine Voruntersuchung wegen fahrlässiger Tötung. Rasch stand ein 74-jähriger Unternehmer aus der Region unter dringendem Tatverdacht. Der Mann streitet bis heute alles ab. Er befindet sich nach wie vor auf freiem Fuss. pd/sl >
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