Odette Brunschvig verstorben
Ihr Leben lang hat Odette Brunschvig zusammen mit ihrem Ehemann Georges gegen den Antisemitismus gekämpft. Am Sonntag starb sie im Alter von 100 Jahren.

Auch im hohen Alter konnte sich Odette Brunschvig noch lebhaft daran erinnern, was vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg in der Schweiz geschehen war. Sie setzte sich ihr Leben lang, zusammen mit ihrem Mann Georges Brunschvig, für die jüdische Gemeinschaft in Bern ein.
Während er als Anwalt die Juden vertrat und den Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund präsidierte, stand sie jahrzehntelang der Berner Sektion der Wizo (Women's International Zionist Organization) vor. Bereits im zarten Alter von 18 Jahren verfolgte sie den ersten Prozess ihres damaligen Verlobten: Georges Brunschvig führte die Anklage während des berühmten Prozesses gegen die antisemitischen «Protokolle der Weisen von Zion».
Auch nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1973 diente Odette Brunschvig etlichen Medien, Schriftstellern und Studenten als Auskunftsperson. In ihrem letzten Interview im vergangenen November etwa gab sie zu bedenken, dass sie die heutigen Geschehnisse immer mehr an den Anfang der 30er-Jahre erinnern würden.
Aber Brunschvig war nicht nur eine ergiebige Zeitzeugin des Holocaust, sondern auch eine engagierte Kämpferin für die Würde der Menschen. Am Ostersonntag schliesslich gab sie den Kampf an jüngere Generationen ab und starb friedlich im Schlaf.
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