Stirnrunzeln über die Lohnkürzung
Lässt der tiefe Eurokurs der Mopac wirklich keine andere Wahl, als die Löhne zu kürzen? Das fragen nicht nur Gewerkschafter, sondern auch Emmentaler Unternehmer.
Sogar bei seinen Unternehmerkollegen in der Region löste der Entscheid Stirnrunzeln aus. Ende letzter Woche kündigte Rainer Füchslin an, dass seine 263 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon bald nicht mehr so viel verdienen werden wie heute. Er sei gezwungen, die Löhne durchgängig um zehn Prozent zu senken, erklärte der Chef der Mopac Modern Packaging AG in Wasen. Zu tief sei der Eurokurs mittlerweile gefallen und zu schmal damit der Ertrag seiner Firma geworden, die mit ihren Lebensmittelverpackungen immerhin zu 55 Prozent im Euroraum tätig sei. «Es fehlt schlicht das Geld.»
Die Gewerkschaft reagierte sofort. Sie klagte darüber, dass sich einmal mehr Leute einschränken müssten, die mit Löhnen von aktuell 3100 bis 3400 Franken pro Monat ohnehin nicht sonderlich gut gestellt seien. Umgehend forderte sie die Rücknahme der Kürzung, die den Betroffenen Ende Monat per Änderungskündigung mitgeteilt wird und nach Ablauf der jeweiligen Kündigungsfrist in Kraft tritt. Bei drei Monaten wäre dies ab Anfang Juni.