Gegner haben wenig Hoffnung
Am 26.September stimmt die Könizer Bevölkerung darüber ab, ob die Mosimann Holzbau AG in Oberwangen neu bauen kann. In der Könizer Politik hat das Projekt viel Rückhalt. Im Wangental aber kommt es nicht nur gut an.
Sie sehen chic und modern aus. Die beiden Holzhallen, welche die Könizer Holzbaufirma Mosimann AG bauen möchte, um ihren Firmensitz vom Könizer Zentrum nach Oberwangen zu verlegen. Ob sie das wirklich tun kann, entscheidet das Könizer Stimmvolk am 26.September. Denn dafür braucht es Änderungen am Nutzungsplan. Rund 1300 Quadratmeter Landwirtschaftsfläche müssen neu eingezont werden. Zudem sollen die Hallen fast 16 Meter hoch werden. Diese Gebäudehöhe muss das Volk absegnen. Und auch die auf 50 Meter begrenzte Gebäudelänge aufheben. «Thömus» mit im Boot Rund 9 Millionen Franken will die Mosimann AG investieren. Die zwei voneinander getrennten, je 50 Meter langen Hallen würde sie nicht alleine nutzen. Die Berner Schreinerei Ringeisen & Co. will aus dem Länggassquartier nach Oberwangen ziehen. Und der Könizer Velofabrikant Thömus möchte seine heutige Thörishauser Produktionsstätte in eine der Hallen verlegen. «Das ist sehr fix», sagt Paul Schär, Besitzer der Mosimann Holzbau AG. «Bei einem Ja sind die beiden Firmen mit im Boot.» Rund 80 Arbeitsplätze würden so nach Oberwangen verlegt. Zusammen mit der Schreinerei möchte Paul Schär ein Holzkompetenzzentrum aufbauen. Während die Mosimann AG Holzelemente für Häuser- und Industriebauten produziert, ist die Firma Ringeisen & Co. auf Innenausbauten spezialisiert. Zwingend umziehen Die Pläne für den Neubau liegen laut Schär seit einem Jahr in der Schublade bereit. Bei einem Ja will er rasch das Baugesuch einreichen. «Möglichst Ende 2011 möchten wir dann umziehen.» Schär blickt dem Abstimmungssonntag zuversichtlich entgegen. «Ich bin positiv eingestellt und denke, das kommt durch.» Klar ist für Schär: Im Zentrum von Köniz kann seine Firma nicht bleiben, weil sich dort nicht mehr zeitgemäss produzieren lässt. Gut möglich, dass er bei einem Nein mit seiner Firma wegziehen würde. «Einen anderen Standort, der in Köniz in Frage kommt, sehe ich nicht.» Die Mosimann Holzbau AG kann für ihr Projekt auf breite Unterstützung zählen. Der Könizer Gemeinderat steht ebenso dahinter wie das Parlament und die Parteien, die alle die Ja-Parole herausgegeben haben. Angst vor «Salamitaktik»Gegen das Projekt ist die Arbeitsgruppe für Planungsfragen im Wangental (APW). Sie fürchtet, mit der Einzonung werde die Basis geschaffen, um schliesslich die ganze Wiese, die heute Thörishaus und Oberwangen voneinander trennt, zur Industriezone zu machen. «Es ist immer die gleiche Salamitaktik», sagt APW-Präsident Markus Moser. Mit einem guten Architekten hätte sich sicher auch auf dem heutigen Terrain eine Lösung für einen Neubau finden lassen, ist er überzeugt. Auch die APW sei nicht gegen den Umzug der Mosimann AG an sich, betont Moser. Gesamtschau gefordert «Unsere Chance ist gering», sagt Moser mit Blick auf den Abstimmungssonntag. Die APW habe auch nicht die Mittel für eine Kampagne. «Aber wir markieren unsere Position und hoffen, dass dies Früchte trägt.» Nicht zuletzt setzt die APW dabei auf ihre beim Kanton noch hängige Einsprache gegen das Projekt. Zu oft sei das Wangental in der Gemeinde schon stiefmütterlich behandelt worden, findet Moser. «Es braucht endlich eine Gesamtschau.» Nur so lasse sich den Ansprüchen der Wohnbevölkerung und des Gewerbes im Wangental Rechnung tragen. Er habe Verständnis für dieses Anliegen der APW, sagt auch Mosimann-Besitzer Paul Schär. Doch es gehe bei dieser Abstimmung ja nicht um eine grössere Einzonung. «Wir haben nur eine schon lange währende Diskussion wieder ins Rollen gebracht.» Schär mag sich in diese politische Diskussion nicht einmischen. «Ich wäre einfach glücklich und zufrieden, wenn wir unser Geschäft weiterhin betreiben könnten.»Lucia Probst >
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