Arme Familien: Schlechte Zeiten für den Ausbau des Berner Sozialstaats
Der Grosse Rat muss über Ergänzungsleistungen für Familien entscheiden. Profitieren könnten Alleinerziehende und Familien mit mindestens drei Kindern. Doch der Zeitpunkt ist ungünstig.

Ein jahrelanges Hin und Her findet in der Junisession des Grossen Rats ein Ende. Es geht um die Einführung von Ergänzungsleistungen (EL) für Familien mit kleinen Kindern, deren Eltern zwar arbeiten, ihren Lebensunterhalt aber trotzdem nicht vollständig bestreiten können. Das liegt meist daran, dass ihre Einkommen tief sind und sie wegen der Kinder nur Teilzeit arbeiten können. In den Genuss der EL kämen aber lediglich jene Familien, die gemäss Studien das grösste Armutsrisiko tragen: Alleinerziehende sowie Familien mit drei oder mehr Kindern.