Bern fordert nach Felssturz Geld für Lötschberg
Der Felssturz in Gurtnellen sorgt für Engpässe im Güterverkehr. Daher wird der Ruf nach einem Ausbau des Lötschbergs lauter. Derweil sucht vor Ort ein ferngesteuerter Bagger nach dem verschütteten Bauarbeiter.
Im Bergsturzgebiet von Gurtnellen UR wird seit gestern Abend ein ferngesteuerter Bagger eingesetzt. Das unbemannte Gerät soll in dem steinschlaggefährdeten Gebiet den verschütteten Bauarbeiter bergen.
Fränzi Stalder, Sprecherin der Kantonspolizei Uri, bestätigte heute Medienberichte, dass der Bagger gestern um 17 Uhr mit ersten Bergungsarbeiten begonnen habe. Die Maschine stehe auch heute im Einsatz, sagte sie.
Am Dienstag war in der Gemeinde Gurtnellen ein 29-jähriger Urner von einem Felssturz verschüttet worden. Er war als Bauarbeiter damit beschäftigt, einen Damm wieder herzustellen, der die Gotthardbahnlinie vor Steinschlag schützen sollte.
Zusammenbruch des Verkehrs befürchtet
Der Felssturz am Gotthard und seine Folgen zeigen für den Kanton Bern, dass der Lötschbergbasistunnel voll ausgebaut werden muss. Er forderte heute, der Bund müsse «dringend» die nötigen Mittel für den durchgehend zweispurigen Betrieb des Tunnels freigeben.
Für den Kanton Bern braucht es ebenso dringend auch eine drittes Geleise auf der Zufahrtsstrecke im Aaretal zwischen Bern und Thun, wie die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion in einer Mitteilung schreibt. Ohne diesen Ausbau riskiere die Schweiz den Zusammenbruch des gesamten alpenquerenden Verkehrs.
Nur teilweise bahntechnisch ausgebaut
Der Lötschbergbasistunnel besteht zwar fast vollständig aus zwei Röhren, doch ist die eine nur teilweise bahntechnisch ausgebaut. Der andere Teil ist aus Kostengründen im Rohbau belassen worden. Die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer hat wiederholt den Vollausbau des Tunnels gefordert.
Sie wird darin seit März 2011 unterstützt vom sogenannten Lötschberg-Komitee. Sieben Kantone machen im Komitee mit.
Nach dem Felssturz bei Gurtnellen ist die Gotthard-Bahnstrecke während eines ganzen Monats geschlossen. Das sorgt im Güterverkehr für grosse Engpässe. Die Lötschberg-Simplon-Strecke vermag nicht alle Güterzüge aufzunehmen, die normalerweise durch den Gotthardtunnel geführt werden.
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