Der Chefapotheker lässt parallel importieren
Die Schweizer bezahlen nicht nur beim Einkauf zu hohe Preise. Über Steuern und Krankenkassenprämien bezahlen sie viele überteuerte Spitalprodukte, sagt der Chefapotheker der Oberländer Spitäler FMI: Enea Martinelli lässt deshalb gerade ein paar Herzschrittmacher parallel importieren.

Enea Martinelli, Chefapotheker und BDP-Grossrat.
Andreas Blatter
Kürzlich rief Enea Martinelli seinen Lieferanten an und bestellte fünf Herzschrittmacher. Da er die Geräte direkt aus Deutschland am offiziellen Händler in der Schweiz vorbei importiert – ein «Parallelimport» eben –, kann sein Arbeitgeber, das Regionale Spitalzentrum FMI mit den Akutspitälern Interlaken und Frutigen, sparen: rund 15 Prozent, laut Martinelli bis zu 1600 Franken pro Stück.