Berner zahlen 17 Franken mehr als der Durchschnitts-Schweizer
Zum siebten Mal in Folge fällt im Kanton Bern die Erhöhung der Krankenkassenprämien unterdurchschnittlich aus. Für die Regierung ist dies jedoch noch lange kein Grund zur Freude.

Es ist keine neue Erkenntnis, dass es im Kanton Bern besonders schmerzt, Krankenkassenprämien zu zahlen. Neu ist auch nicht, dass die Prämien Jahr für Jahr steigen. Immerhin tun sie dies weniger stark als in anderen Kantonen. Trotzdem wird es auch 2018 nur sieben Kantone geben, die höhere Krankenkassenprämien kennen als Bern (siehe Grafik).
Während die Prämien für Erwachsene nächstes Jahr schweizweit um 4 Prozent steigen, liegt der Anstieg im Hauptstadtkanton bei 3,4 Prozent. Damit fällt die Prämienrunde im Kanton Bern zum siebten Mal in Folge unterdurchschnittlich aus. Trotzdem zahlen erwachsene Berner ab dem 25. Altersjahr monatlich im Mittel 17 Franken mehr als der durchschnittliche Versicherte in der Schweiz.
Die Übersicht über die Prämien:Berner Prämien 2018.png
Stärker betroffen von den steigenden Preisen sind Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene mit einem Anstieg von 5,1 respektive 3,6 Prozent.
Schnegg kritisiert Bundesamt
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) kritisiert die steigenden Prämien. Insbesondere nimmt er das Bundesamt für Gesundheit in die Pflicht, künftig Prämienanträge der Kassen kritischer zu hinterfragen. Etwa dann, wenn erwiesen sei, dass die höheren Prämien zu übermässigen Reserven bei den Kassen führten.
«Mit einer gewissen Konzentration könnten wir Geld sparen.»
Schnegg sieht auch einen Weg, wie der Kanton Bern aktiv die Gesundheitskosten senken könnte: Über eine Reduktion der spezialisierten und hoch spezialisierten Leistungsangebote an den Spitälern. «Mit einer gewissen Konzentration könnten wir Geld sparen.» Er will dies über die Spitalliste erreichen, die er 2018 präsentieren will.
Weiterhin drei Regionen
Im Kanton Bern bleiben im Jahr 2018 die drei Prämienregionen unverändert bestehen. Dies, weil die geplante Neueinteilung des Eidgenössischen Departements des Innern in der Politik auf massiven Widerstand stiess und die Reform deshalb auf Eis gelegt wurde.
Gegen die Neueinteilung der Prämienregionen hatte sich auch der Berner Regierungsrat gewehrt. Er befürchtete eine Mehrbelastung der Landbevölkerung. Heute gilt: Regionen mit tieferen Gesundheitskosten bilden eine günstigere Prämienregion. Jedoch ist auch die aktuelle Einteilung wegen ihrer Willkür umstritten. So leuchtet es wohl kaum jemandem ein, dass die Nachbargemeinden Worb und Vechigen nicht zur gleichen Prämienregion gehören und die Vechiger deutlich höhere Prämien bezahlen müssen als die Worber.
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