Gute Chancen für die Kita im Schulhaus
Im ehemaligen Schulhaus in Diemtigen soll die erste Kita für das Diemtigtal entstehen. Der Bedarf ist da. Anfragen kommen auch aus Spiez, Wimmis, Oberwil.

Gross ist das Gebäude. Dieser Eindruck, den man schon von draussen hat, verstärkt sich im Innern noch mehr. Sechs Klassenräume, die Turnhalle, das Lehrerzimmer – seit dem Sommer 2015 steht all das zumeist leer. Das soll sich jedoch ab dem Sommer ändern. Zumindest in den Teil, der früher für den Kindergarten reserviert war, soll in Form einer Kindertagesstätte wieder neues Leben einziehen.
Diesen Plan verfolgt der Verwaltungsrat der Diemtighuus AG. Und die Zeichen stehen gut. In Dezember und Januar führte die AG eine Bedarfsumfrage bei den Eltern im Diemtigtal und im Niedersimmental durch, und diese ist erfolgreich verlaufen, wie Sabine Küng für den Verwaltungsrat zusammenfasst. Insgesamt hätten die Eltern von 23 Kindern Interesse an einem Kita-Platz in Diemtigen. «Wir sind sehr zufrieden», sagt Sabine Küng.
Anmeldungen noch möglich
Nach Zusammenrechnen aller Teilpensen wäre die maximal angedachte Belegung von 12 Kindern an fünf Tagen in der Woche aktuell etwa zur Hälfte ausgelastet. «Anmeldungen sind also nach wie vor möglich», betont die Vizepräsidentin des Verwaltungsrats der Diemtighuus AG Karin Rix. Und zwar nicht nur von Eltern aus dem Diemtigtal. Auch das Niedersimmental gehört laut Karin Rix zum Einzugsgebiet.
«Wir haben Interessenten aus Oberwil, Wimmis und Spiez», ergänzt Sabine Küng. «Es gibt ja kaum Kita-Plätze in der Region.» Bislang seien das 12 Plätze in Wimmis und 22 Plätze in Zweisimmen – und das bei steigendem Bedarf. Karin Rix: «In den letzten Jahren wurde in der Gemeinde viel gebaut. Es sind viele junge Familien hergezogen.» Zudem habe sich die Auffassung, dass Kinder nicht fremd betreut werden sollten, auch hier im Tal geändert. «Es haben längst nicht mehr alle Grosseltern in der Nähe, die die Kinder betreuen», ergänzt Sabine Küng.
Kanton entscheidet im März
Auch der Gemeinderat hat seine Unterstützung für das Projekt zugesichert. Und das nicht bloss ideell. Denn da es sich um subventionierte (gestaffelt nach dem Einkommen) Kita-Plätze handelt, wäre die Gemeinde finanziell tangiert. «Über die Zustimmung der Gemeinde sind wir sehr froh», meint Sabine Küng. Den weiteren Teil der Subventionen würde der Kanton tragen, der nun über das Gesuch aus Diemtigen befindet. Bis Mitte März sei mit einer Entscheidung zu rechnen, so Sabine Küng. Und: «Wir rechnen uns gute Chancen aus.»
Kommt das Ja aus Bern, soll es nach dem Willen des Verwaltungsrats schnell gehen. Da der ehemalige Kindergarten bereits kindgerecht eingerichtet sei, müssten nur kleinere Anpassungen wie die Sicherung der Fenster vorgenommen werden. Auch ein neuer Spielplatz ist vorgesehen. Die Stelle für die Kita-Leitung wurde bereits ausgeschrieben.
Insgesamt sollen drei bis fünf Personen in der Startphase die Betreuung der Kinder ab drei Monaten bis zum Unterstufenalter übernehmen. Die Öffnungszeit wird voraussichtlich von 7 bis 18 Uhr sein. Das Mittagessen wollen die Verantwortlichen von den einheimischen Restaurants beziehen. Und so könnte die Kita noch vor Beginn des neuen Schuljahres in Betrieb genommen werden.
AG will das Schulhaus kaufen
Bleibt die Frage nach dem Schulhaus selbst. Denn das ist nach wie vor im Besitz der Bäuert Diemtigen, die sich gegen eine Auflösung und einen Anschluss an die Gemeinde ausgesprochen hatte. Ein Verkauf des Schulhauses an die Diemtighuus AG war 2016 wegen Beschwerden ebenfalls nicht zustande gekommen.
Doch nun zeichnet sich eine Lösung ab, wie Sabine Küng erklärt. Vorgesehen ist, dass die Aktiengesellschaft, deren Hauptaktionäre die Elektrizitätsgenossenschaft Diemtigen und die Wald- und Allmend-Gemeinde Diemtigen sind, nur das Gebäude erwirbt. Das Grundstück hingegen bliebe unverändert im Besitz der Bäuert. Um den Kaufpreis von 400'000 Franken stemmen zu können, fehlen der Diemtighuus AG noch rund 50'000 Franken, die durch private Neuaktionäre eingelöst werden sollen.
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