Rat zieht Beschwerde gegen Deponie nicht weiter
Der Spiezer Gemeinderat zieht die Beschwerde gegen die Festlegung des Standortes Stegweid für eine neue Inertstoffdeponie nicht weiter.

Gegen die Festlegung des Standortes Stegweid für eine neue Inertstoffdeponie durch die Planungsregion Thun hat die Gemeinde Spiez Beschwerde bei der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern (JGK) geführt.
Die Gemeinde Spiez hatte verlangt, dass auf den neuen Deponiestandort in der Stegweid verzichtet werde oder dass doch zumindest die Lastwagenzufahrt nicht durch das Dorf Spiezwiler erfolgen dürfe. Am 7. Juni hat die JGK die Beschwerde abgewiesen (wir berichteten). Ein Weiterzug ginge direkt ans Bundesgericht.
«Minimale Chancen»
Der Gemeinderat hat nun auf einen solchen Weiterzug verzichtet, «weil die Chancen minimal erscheinen», wie der Rat mitteilt. Der Grund dafür liege in prozessrechtlichen Einschränkungen: Als oberstes Gericht des Landes überprüft das Bundesgericht solche weitgehend politischen Planungsentscheide nur mit grösster Zurückhaltung.
Das Bundesgericht entscheidet in solchen Fällen nicht über die Sache, weil es nicht «Oberplanungsbehörde» sein will. Es entscheidet nicht, ob eine Deponie innerhalb eines Kantons am richtigen oder falschen Ort angesiedelt wird, ob der Kanton die Standorte auf sinnvolle Weise auf Regionen verteilt und nach welchen Kriterien er dies tut; das Bundesgericht entscheidet bloss darüber, ob krasse Bundesrechtsverletzungen vorliegen, ob allenfalls willkürlich entschieden und damit die Gemeindeautonomie verletzt wurde.
Der Rat werde sich aber «in den nachfolgenden Verfahren zur Realisierung der Deponie mit allen seinen Möglichkeiten für die Interessen der Spiezer Bevölkerung, insbesondere im Ortsteil Spiezwiler, einsetzen».
Keinen eigenen Standort
Was der Gemeinderat an diesem Fall indessen «hochgradig stossend» findet, ist die Tatsache, dass die Planungsregion Kandertal offenbar keinen eigenen Standort für eine solche Deponie bereitstellen kann und will. Er nimmt es ihr nicht ab, dass eine solche Deponie in ihrem Gebiet unmöglich sein soll und darum auf Spiezer Boden nötig ist.
Dies sei umso stossender, als die Planungsregion Kandertal die Regionalkonferenz abgelehnt habe, nun aber in Anspruch nehme, für Inertstoffe eine von der eigenen Bevölkerung abgelehnte Deponie in der angrenzenden Planungsregion Thun realisieren zu können.
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