Zwei goldene Sensen für wertvolle Bergarbeit
Die Bewirtschafter von zwei Kulturflächen in Hasliberg respektive Grindelwald wurden mit dem Kulturlandschaftspreis 2018 ausgezeichnet.

Die Sense mit dem goldenen Blatt ist quasi die Trophäe, das Symbol des Kulturlandschaftspreises. Was nicht heisst, dass sie bei den Preisträgern zu Hause an einer Wand aufgehängt und dem Verstauben geweiht wird – zumindest nicht bei Dora und Pablo Wilhelm.
Auf den rund zwölf Hektaren, die sie bewirtschaften, gibt es Jahr für Jahr enorm stotzige Hänge zu mähen, wo die gute alte «Sägesse» noch immer den motorisierten Mähmaschinen vorgezogen wird. «Ich kann mir gut vorstellen, dass wir sie bei der Arbeit einsetzen», sagte Pablo Wilhelm-Nägeli bei der Übergabe des Kulturlandschaftspreises.
Ausgezeichnet wurde konkret eine knapp zwei Hektare grosse Lichtung namens Riebgarti oberhalb von Innertkirchen, auf dem Gemeindegebiet von Hasliberg liegend. Die Lichtung «ist wie eine Insel vom Bergwald umgeben, wird gemäht und dankt dies mit enormem Artenreichtum – unter anderem mit Brand-Knabenkraut, Rotem Waldvögelein und unzähligen Schmetterlingen wie Apollofalter und Kleiner Eisvogel», begründen die Stifter in einem Schreiben die Wahl der Preisträger. Ein Wanderweg führt quer durch das Terrain; «ein Rastplatz mit Brunnen bietet eine grandiose Aussicht ins Grimselgebiet und zum Brienzersee.»
Hohe Biodiversität
Das Riebgarti ist Trägerin des Preises in der Kategorie Landwirtschaftliche Nutzflächen. Auch in der Kategorie Sömmerungsgebiete wurde ein Preis verliehen. Gewinnerin ist die Besetzerschaft der Alp Bach, einer der sieben Grindelwalder Bergschaften, für ihre Bewirtschaftung der rund vierzig Hektaren umfassenden Alpweiden Norhalten. Diese liegen auf einer Höhe zwischen 1600 und 1900 Metern, am Panoramaweg zwischen der Bussalp und der Zwischenstation Bort der Firstbahn.
«Ich kann mir gut vorstellen, dass wir diese Sense einsetzen werden.»
«Vier Hektaren davon sind Feuchtgebiete mit Teichen, auch das übrige Gebiet weist eine hohe Biodiversitätsqualität auf. Neben der grossen Artenvielfalt seien auch die ortstypisch mit Schindeldächern gedeckten Ställe, die grossen Holzbrunnen und das «Mälchhysi» attraktiv. Und für Ausflügler gibt es Brätel- und Rastplätze sowie viele Holzbänke.
Im zweiten Anlauf
Claudia Schatzmann, Landschaftsberaterin der Regionalkonferenz, dankte den Landwirten für ihren grosse Beitrag zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Flächen. Landwirt Adolf Kaufmann, Vertreter der Besetzerschaft Bach, freute sich an der Preisübergabe: «Dies ist eine grosse Wertschätzung unserer Arbeit zugunsten von Land und Tourismus.»
Auch beim Ehepaar Wilhelm aus Hasliberg ist die Freude gross – insbesondere weil es mit diesem Preis im zweiten Anlauf geklappt hat. Schon letztes Jahr hatten sie ein Dossier des Riebgarti eingereicht, den Gewinn damals aber ganz knapp verpasst.
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