Parteien wollen rasche Realisierung zum Parkhaus Schlossberg
Nun ziehen sie am selben Strick: Alle Parteien verlangen die rasche Realisierung des Parkhauses Schlossberg. Gleichzeitig soll die Fussgängerzone in der Innenstadt ausgeweitet werden. Die IGT unterstützt dieses Anliegen.

Trotz Wahljahr und unterschiedlicher Positionen in Sachen Parkplatz- und Verkehrspolitik in Thun: Die Parteien sind der jahrzehntelangen Parkhausdiskussionen müde und verlangen, dass vorwärtsgemacht wird. Mit einer überparteilichen und gestern an der Stadtratssitzung eingereichten Motion fordern sie die rasche Realisierung des Parkhauses Schlossberg.
«Wir sind überzeugt, dass über dessen Realisierung – bei gleichzeitiger Ausweitung der Fussgängerzone in der Innenstadt – der allseits gesuchte Parkplatz- und Verkehrsberuhigungskonsens gefunden werden kann», wird in der Motion begründet.
Eine Charta mit sechs Thesen
Die Stadtratsmitglieder und Fraktionsvertretenden Peter Dütschler (FDP), Andrea de Meuron (Grüne), Raphael Lanz (SVP), Markus Bieri (EDU), Konrad Hädener (Fraktion EVP/CVP) und Christina Jaccard (SP) rauften sich zusammen. Sie einigten sich mit Patrick Aeschbacher, Präsident der Innenstadt-Genossenschaft Thun (IGT), und Andreas W.Maurer, Geschäftsführer der Parkhaus Thun AG, auf ein und dasselbe Ziel mit gemeinsamen Thesen und unterschrieben dafür eine Charta «Unsere Unterschrift auf diesem Dokument ist ein symbolisches Zeichen dafür, dass wir uns für das Umsetzen dieser Thesen engagieren werden», sagt Raphael Lanz, der im Namen der überparteilichen Gruppe die Motion vorbereitet hat. Und: «Wir versuchen, dass diese auch in unseren eigenen Reihen als Leitfaden angewendet wird.» Grabenkämpfe und unterschiedliche ideologische Werte hin oder her, alle müssten von Maximalvorstellungen wegkommen.
«Das ist ein Meilenstein»
Für Maurer sind diese überparteiliche Motion und eine unterzeichnete Charta ein Meilenstein: «Trotz ihrer unterschiedlicher Parteifarbe haben sie einen Konsens in Thuns wichtigsten Parkplatzfragen erreicht und dies erst noch gemeinsam mit den wichtigsten Partnern, der IGT und der Parkhaus AG.» Die Gruppe habe erkannt, dass der entscheidende Faktor für ein Vorwärtskommen kein aufwendiges Konzept sei. Sondern: «Dass es einige klare Bekenntnisse hinsichtlich des Gebens und Nehmens braucht – hier das Parkhaus Schlossberg, dort die fussgängerfreundliche Innenstadt.» Zur Erinnerung: Die Kosten für das Parkhaus Schlossberg schätzt die Parkhaus Thun AG auf rund 35 Millionen Franken. Sie rechnet damit, dass sich die Stadt mit rund 6 Millionen Franken beteiligt. Geplant sind gut 300 Plätze für Dauermieter und für die öffentliche Nutzung. Die Verkehrserschliessung erfolgt über die Burgstrasse. Ein Parkhaus Ost ist Teil der Gesamtverkehrsstudie Agglomeration Thun und somit eine flankierende Massnahme zum Bypass Thun Nord.
Nun wird die Parkhaus Thun AG als Bauherrin wieder aktiv: «Wir arbeiten ein Vorprojekt aus, damit bis Ende Jahr Kosten, Details und Resultate von geologischen Untersuchungen vorliegen und viele Fragen beantwortet sind», erklärt Andreas W.Maurer.
Führen diese Abklärungen zu einem positiven Ergebnis, können die weiteren Schritte veranlasst werden: Bis Mitte 2012 könnte die Überbauungsordnung ausgearbeitet sein, im Frühling 2013 das Projekt ausgeschrieben werden, und per Ende 2013 dürfte mit der Baubewilligung gerechnet werden. Mit dem Bau kann frühestens 2014 begonnen und mit der Inbetriebnahme 2017 gerechnet werden.
Stimmvolk hat letztes Wort
Derweil es mit der Schlossberg-Variante weitergeht und ein Parkhaus im Aarebecken definitiv vom Tisch ist, finden hinter den Kulissen auch weitere Gespräche für eine Überbauung beim Bahnhof an der Mönchstrasse statt. Geplant ist eine Liegenschaft mit gemischter Nutzung (Wohnen, Gewerbe, Parkhaus, öffentlich wie privat). Wie auch immer. Das letzte Wort in Sachen Parkhaus Schlossberg wird das Volk haben – doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Oder mit anderen Worten: Wenn Gemeinderat und Stadtrat über die Überbauungsordnung wie auch über den Kredit für das Parkhaus Schlossberg entschieden haben, die Baugesuche eingereicht sind, die Einspracheverhandlungen geführt sein werden und die Baubewilligung erteilt sein wird, entscheiden die Stimmberechtigten an der Urne.
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