Wird das Schulhaus dank Landverkauf tragbar?
In rund einem Monat befinden die Bürger von Oberhofen, Hilterfingen und Heiligenschwendi über den geplanten Um- und Neubau des Schulhauses Friedbühl. Ein Komitee bekämpft das Projekt.

Für rund 29 Millionen Franken will der Schulverband Hilterfingen das rund 70-jährige Schulhaus Friedbühl in Oberhofen auf Vordermann bringen. Gemäss Kostenteiler muss die Gemeinde Hilterfingen für zwei Drittel des Geldes aufkommen, die Gemeinde Oberhofen für ein Drittel.
«Das können wir uns schlicht nicht leisten», sagt Hans Ulrich Bieri. Er ist Präsident der SVP Oberhofen und zudem Mitglied des Komitees für eine finanzierbare Schulanlage mit Zukunft. Das Komitee ist vor ein paar Monaten ins Leben gerufen worden. Es zählt laut Bieri rund ein Dutzend Vertreter. Es seien dies «vor allem Unternehmer, die rechnen können».
Neubau auf der benachbarten Parzelle
Bieri stellt klar: «Wir stellen das Projekt ‹Panorama› der Brügger Architekten Thun nicht grundsätzlich infrage.» Es koste aber einfach zu viel. Er bemängelt zudem die Kommunikation. Zu Beginn der Planungen sei man von Gesamtaufwendungen in Höhe von 15 Millionen Franken ausgegangen. «Erst im Sommer haben wir erfahren, dass es doppelt so teuer wird. So geht das nicht!» Man habe versucht, mit der Planungsgruppe über Anpassungen zu sprechen. «Wir hatten aber keine Chance», sagt Bieri.
Das Komitee habe deshalb intensiv an einer Alternativvariante getüftelt. Jetzt sei man so weit, um sie der Öffentlichkeit vorzustellen, sagt Bieri. Deshalb organisiert das Team um Bieri für nächsten Dienstag, 30. Oktober, um 20 Uhr einen Informationsanlass in der Riderbachhalle.
Das Projekt «Grüne Wiese» soll auf der unbebauten Nachbarparzelle des Schulhauses Friedbühl, welche der Gemeinde Oberhofen gehört, realisiert werden. Sie wird aktuell von der Gartenbauschule Hünibach gepachtet. Das Komitee stützt sich weitgehend auf das Projekt «Panorama» ab. «Wir möchten mit den beteiligten Firmen weiterfahren», sagt Bieri. Sie hätten gute Vorarbeit geleistet.
Vorteile eines Neubaus seien vor allem, dass es keine Provisorien benötige und keine Risiken im Zusammenhang mit Altlasten wie Asbest bestünden. Bieri geht davon aus, dass die neuerlichen Planungen und die Baueingabe rund drei Jahre in Anspruch nehmen. «Die Bauzeit wird ein Jahr dauern.» Die neue Schulanlage könnte damit Mitte 2023 bezogen werden, ein Jahr später als beim aktuellen Projekt vorgesehen.
Landverkauf soll Geld in die Kasse spülen
Kosten werde die alternative Variante kaum weniger, sagt Bieri. «Unsere Idee hat aber einen grossen Vorteil.» So plane das Komitee, die frei werdende Parzelle der bisherigen Schulanlage mit über 11'000 Quadratmetern Fläche für Wohnzwecke zu verkaufen. «Dadurch wird das Projekt für Oberhofen tragbar.» Andernfalls werde es nicht ohne namhafte Steuererhöhung gehen.
Es liegt in der Natur der Sache, dass das Vorpreschen des Komitees bei Gerhard Beindorff wenig Euphorie auslöst. Der Gemeindepräsident von Hilterfingen leitet den Lenkungsausschuss Schulraum 2020, der sich seit Jahren intensiv mit der Schulraumplanung befasst. «Es geht nicht so einfach», sagt er. So sei das Projekt mittels Wettbewerb ausgeschrieben worden. Da könne man nicht so mir nichts, dir nichts die Regeln ändern. Detailliert wollte sich Beindorff aber nicht zum Vorschlag des Komitees äussern. «Ich kenne schlicht die Einzelheiten nicht.»
Hans Ulrich Bieri ist sich bewusst, dass die Zeit drängt. Am 25. November findet in Oberhofen die Urnenabstimmung über den Kredit statt, eine knappe Woche vorher bereits die Gemeindeversammlung, wo erste Weichen gestellt werden. «Uns ist es einfach ein Anliegen, dass die Bürger eine Auswahl haben. Schliesslich geht es um die finanzielle Zukunft der Gemeinde.»
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