Virtuosität weckte Emotionen
Ergriffen lauschte das
Wie ein Seidentuch legte sich das Violinsolo aus Johann Sebastian Bachs Sonate Nr. 1 in g-Moll zur Begrüssung über das Publikum. Geigenvirtuose Alexis Vincent liess das Adagio von der Empore herunterklingen und baute damit von Beginn weg Gefühle im Publikum der praktisch ausgebuchten Kirche auf. Mit subtiler Bogenführung entlockte er dem Instrument mehrstimmige Klangfarben von unvergleichlicher Reinheit und Transparenz. Variationen in Perfektion Als Höhepunkt barocker Variationskunst und eine der schwierigsten Klavierkompositionen Bachs gelten die Goldberg-Variationen. Hervorragend gelang es den Solisten, aus den verschiedenen individuellen Einzelstimmen einen regelkonformen Satz zu bilden. Mit perfekten Einsätzen wechselten die Stimmen. Einmal übernahm Alexis Vincents Violine die Hauptstimme, dann mischte sich der Klang des Violoncellos ein, gespielt von Alexander Kaganovsky. Hell und frisch liess Naoko Ogura Violine und Viola aufjubeln, während sich Fagott- und Kontrabassmelodien umarmten, die von Monika Schneider (Fagott) und Gabriel Duffaut-Vacariu intoniert wurden. Die traumwandlerische Sicherheit des Ensembles und sein Engagement waren beeindruckend und fesselnd. Feuer der Begeisterung Mit vielen Soloeinsätzen ausgeschmückt, war das Quintett von Wolfgang Amadeus Mozart ein Hochgenuss. Im leichtfüssigen Allegro setzte Olivier Alvarez mit dem Horn Glanzpunkte. Berührend und wunderschön eingeflochtene Volumenwechsel prägten das Andante. Mit dem abschliessende Rondo loderte ein Feuer der Begeisterung auf – das Publikum konnte mit dem tosenden Applaus nicht mehr zurückhalten. Den krönenden Abschluss bildete das Septett in Es-Dur von Ludwig van Beethoven. Hierbei übernahm neben den Violinen die Klarinette die Hauptstimme. Als Meister auf diesem Instrument bewies Paolo Beltramini Virtuosität und Gefühl, ebenso wie Christoph Desjardins auf der Viola. Bewundernswert war das enorme Können jedes einzelnen Solisten, wobei sich jedoch keiner herausspielte. Es war das grossartige Miteinander, welches das Konzert auszeichnete und ihm die Krone aufsetzte. Verena Holzer >
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