Russ allein macht noch keinen Smog
Schweizer und chinesische Forscher zeigen, dass kleine Kohleheizungen in Haushalten auf dem Land ein grosses Problem darstellen.

Die Bilder gingen um die Welt. Ein grauer Schleier drückte schwer auf Peking. Menschen trauten sich nur noch mit Masken auf die Strasse, der Tag wurde zur Nacht. Das war im Januar 2013. Der hartnäckige Smog betraf weitere Grossstädte Chinas – über 800 Millionen Menschen auf einer Fläche von 1,3 Millionen Quadratkilometern. Eine stabile Inversionslage, wie sie in der Schweiz vor allem im Winter bei Hochnebel bekannt ist, liess praktisch keinen Luftaustausch mehr zu: In 74 Städten, in denen der Feinstaub jeweils gemessen wird, sammelte sich ein Cocktail an Stoffen an. Die durchschnittliche Konzentration an Feinstaub, der kleiner als 2,5 Mikrometer ist und tief in die Lunge eindringen kann, war in knapp 70 Prozent der Januartage doppelt so hoch wie der WMO-Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft; der Tagesspitzenwert betrug 772 Mikrogramm. Die Zahl der Patienten mit akuten Atembeschwerden stieg laut chinesischen Forschern steil an.