Sambia greift nach dem Titel
YB-Stürmer Emmanuel Mayuka tritt am Sonntag (20 Uhr) mit Sambia im Final des Afrika-Cups gegen die Elfenbeinküste an.
Die dritte Finalteilnahme weckt bei den Sambiern Erinnerungen an ein bewegendes Ereignis. Geschichte erleben und Geschichte schreiben. Nach dem überraschenden 1:0-Halbfinalsieg gegen Ghana spielt Aussenseiter Sambia morgen gegen den grossen Favoriten Elfenbeinküste um den ersten Titel an der Afrika-Meisterschaft. YB-Angreifer Emmanuel Mayuka machte mit seinem Tor im Halbfinal den Exploit erst möglich, sein dritter Turniertreffer lässt ein ganzes Land jubeln und hoffen – es soll Geschichte geschrieben werden. «Mayuka sagte uns bereits in Bern immer wieder voller Optimismus, der Titel am Afrika-Cup sei mit Sambia möglich», sagt YB-Trainer Christian Gross schmunzelnd. «Er hat den grossen Worten jetzt Taten folgen lassen. Sein Tor im Halbfinal gegen Ghana war wunderschön.»
Sensation nach dem Unglück
Gleichzeitig ist es morgen aber für Sambia auch eine Rückkehr zu einer wichtigen und zugleich tragischen Stätte der eigenen Fussballgeschichte. Die Zentralafrikaner greifen morgen ausgerechnet in Libreville (Gabun) zum dritten Mal nach der wichtigsten Trophäe im afrikanischen Fussball – und wollen erstmals gewinnen. 1994 zog die sambische Mannschaft bei der Afrika-Meisterschaft in Tunesien ohne Gegentor in den Final ein. Das kam damals einer Sensation gleich, weil ein Jahr zuvor die komplette Auswahl bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war. Auf dem Weg an ein WM-Qualifikationsspiel fing die Maschine nach einem Tankstopp in Libreville Feuer und stürzte in den Atlantik, keiner der 30 Insassen überlebte. Das weitgehend unerfahrene Team unterlag zwar ein Jahr später im Finalspiel Nigeria mit 1:2, dennoch wurden die Sambier in der Heimat gefeiert.
Emmanuel Mayuka freut sich, am symbolträchtigen Ort Libreville gegen die Elfenbeinküste anzutreten, war aber telefonisch nur kurz und bei sehr schlechter Verbindung erreichbar. «Auch wir haben ihn noch nicht sprechen können», sagt Christian Gross. «Aber wir sind stolz auf ihn.»
Gegen Basel kaum dabei
Bei YB rechnet man damit, dass Mayuka am Donnerstag nicht im Heimspiel gegen Basel dabei sein wird. «Es wird in Sambia sicherlich Feierlichkeiten geben», sagt Gross. «Und ein motivierter Mayuka wird uns in der Rückrunde noch eine grosse Hilfe sein.» Auch ohne Mayuka ist der Konkurrenzkampf bei YB auf vielen Positionen riesig. Gross erklärte, jeder Kaderspieler hätte die Chance, sich aufzudrängen, räumte aber ein, dass Scott Sutter und Mario Raimondi schlechtere Karten als andere besässen: «Wir haben uns auf ihren Positionen zuletzt verstärkt.»
bz/mrm, fdr
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