SCB scheitert bereits im Achtelfinal
Endstation Achtelfinal: Der SC Bern scheitert in der Champions Hockey League an Malmö. Nach dem 1:4 im Hinspiel war die Wende für die Berner ausser Reichweite.
Es kommt selten vor, dass im Clubeishockey vor einem Spiel Hymnen gespielt werden. Und dann gibt es am Dienstag in Bern gleich deren drei: zuerst das musikalische Thema der Champions Hockey League, gefolgt von der schwedischen und der Schweizer Hymne. Doch Melodie und Klang garantieren noch keine Stimmung.
Als sich die Spieler vor dem ersten Bully aufreihen, dürfte ihnen der Blick ins Publikum nicht eben als Energie-Booster dienen. Geschätzte 6000 Zuschauer sind in der Postfinance-Arena, was einem enttäuschenden Wert entspricht. Die Heimequipe dürfte sich unverzüglich bewusst werden: Der Funke wird heute nicht vom Publikum zur Mannschaft überspringen, fürs Feuer in der kühlen Halle müssen die Spieler sorgen. Dies gelingt den Bernern nicht. Sie verlieren 0:1 – notabene durch einen Treffer ins leere Tor. Kurios, kurios. Doch der Reihe nach.
Die Ausgangslage war für die Berner ebenso klar wie anspruchsvoll: Es galt das 1:4 aus dem Hinspiel in Malmö zu kompensieren. Aber wie? Mit einem Startfurioso, defensive Risiken inbegriffen? Oder mit der Taktik, zuerst abzuwarten und die Fesseln im Verlauf der Begegnung zu lösen? Nun ist es nicht nur im Eishockey so, dass der Gegner punkto Spielverlauf zumindest ein Mitspracherecht hat. Und Malmö liess im Startdrittel schlicht und einfach nichts zu. Die Schweden setzten den SCB früh unter Druck, waren in allen drei Zonen präsenter und dominierten die Zweikämpfe. Das Heimteam kam kaum zu Möglichkeiten und verfiel bald einmal der Ideenlosigkeit.
Die «Mission Impossible»
Es brauchte einen Vorstoss des neuen Angreifers Zach Boychuk, damit beim SCB und beim Publikum in der 26. Minute endlich ein bescheidenes Mass an Emotionen freigesetzt wurde. Der Kanadier scheiterte zwar an Oscar Alsenfelt, doch nun war Bern im Spiel.
Vor allem die erste Sturmlinie mit Mark Arcobello, Simon Moser und Thomas Rüfenacht war nun sichtlich gewillt, Präsenz zu markieren und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Zu Chancen kamen aber vorzugsweise die Verteidiger: Adam Almquist verzog zweimal, Justin Krueger scheiterte aus bester Position. Auch Zuzug Boychuk verpasste nach einem Querpass.
Er bildete mit Andrew Ebbett und Jan Mursak einen Ausländerblock. Überraschenderweise entschied sich Coach Kari Jalonen dafür, die zuletzt gut harmonierende dritte Formation mit Center Gaëtan Haas sowie den Flügeln Tristan Scherwey und Gregory Sciaroni auseinanderzunehmen. Matthias Bieber nahm Sciaronis Platz ein – der Tessiner kam als 13. Stürmer zu keiner Sekunde Eiszeit.
«Mission Impossible»
Die Umstellungen blieben ohne Wirkung. Die kurze Druckphase der Berner endete ohne Ertrag. Bald wurde die Aufgabe gegen die kompakten Schweden zur «Mission Impossible». Bern konnte nicht mehr, Malmö wollte nicht mehr. Es zeichnete sich vor trister Kulisse eine wahrhaftige Nullnummer ab. Was für den SCB um einiges seltener ist als drei Hymnen nacheinander.
In den letzten 17 Jahren hat Bern nur ein einziges Mal 0:0 nach regulärer Spielzeit gespielt. Nur: Einen Treffer gab es dann doch noch. Stefan Warg traf in der 59. Minute ins leere Tor, Keeper Leonardo Genoni hatte einem sechsten Feldspieler Platz gemacht. So endete der Berner Parcours in der Champions Hockey League im Achtelfinal. Verteidiger Eric Blum sagte: «Es ist enttäuschend. Malmö war besser, hat uns zu neutralisiert.» Und: «Die Stimmung gab nicht viel her – unser Spiel ebenfalls nicht.»
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