Schulen wollen mehr Unterstützung
Umständen als gescheitert.
Mit der Umsetzung des Integrationsartikels des Volksschulgesetzes ist für viele Lehrer die Belastung gestiegen – davon zeugen unzählige Klagen. Etwa aus der Schule Dennigkofen in Ostermundigen. Lehrer und Schulleitung verfassten einen offenen Brief an Erziehungsdirektor Bernhard Pulver (Grüne) und an die Grossräte. Ein ähnliches Schreiben erhielt Pulver bereits im September: Damals hatten 200 Könizer Pädagogen wegen der Reformen vom Kanton mehr Stellen und mehr Geld gefordert (wir berichteten). Ähnlich in Ostermundigen: Dort fordern die Lehrer kleinere Klassen, zusätzliche Teamteachinglektionen sowie eine zeitliche oder finanzielle Abgeltung des Mehraufwandes, den das Teamteaching mit sich bringt. Zudem soll das Pflichtpensum der Lehrer reduziert werden. Zudem seien die Klassenlehrer zusätzlich zu entlasten und die Lehrer im heilpädagogischen und didaktischen Bereich zu schulen. Dies, so schreiben die Lehrer, weil der Schulalltag in der Schule Dennigkofen trotz sorgfältiger Planung der Integration eine adäquate Umsetzung des Konzepts verunmögliche. Auf allen Schulstufen der Agglomerationsgemeinde gibt es viele Schüler mit sozialen Problemen. Mit einem Ausländeranteil, der in manchen Klassen bis zu 80 Prozent beträgt, kommen noch die Sprachprobleme dazu. «Die grossen Klassen, vor allem in der Realschule, verunmöglichen den integrativen Unterricht», sagt Jürg Brechbühl, Sekundarlehrer und Mitverfasser des Briefes. «Die Unterstützungslektionen reichen bei weitem nicht aus.» Dies führe zur zunehmenden Benachteiligung der guten Schüler: «Wir können sie nicht mehr angemessen fördern», so Brechbühl. Für ihn ist die Integration eine «Pseudochancengleichheit». Schwächere Kinder seien in Kleinklassen besser aufgehoben, wo sie sich im geschützten Rahmen auf einen einfacheren Beruf vorbereiten könnten. «Was wir jetzt haben, ist eine Nivellierung nach unten», so Brechbühl. Um die guten Schüler will sich Ostermundigen ab dem nächsten Schuljahr mit einer eigenen Spez-Sek-Klasse wieder intensiver kümmern. Damit schaffe man für die Sekundarklassen Entspannung, so Brechbühl. Die Situation in den Realklassen bleibe jedoch angespannt: «Böse gesagt werden diese zu den neuen Kleinklassen.»Andrea Sommer>
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