Bundesrat Schneider-Ammann soll kurz vor Rücktritt stehen
Der Wirtschaftsminister soll gemäss TeleZüri bereits Ende Jahr abtreten – zusammen mit Doris Leuthard. Der Bundesrat nimmt per Tweet Stellung.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann soll am kommenden Freitag seinen Rücktritt auf Ende 2018 bekannt geben. Dies berichtet TeleZüri am Montag. Der Sender beruft sich nach eigenen Angaben auf zwei voneinander unabhängige, bestens informierte Quellen.
Schneider-Ammann reagierte auf die Nachricht mit einem Tweet. Er sei bis Ende 2019 gewählt und nehme zu Gerüchten keine Stellung, so der 66-Jährige.
Schneider-Ammann ist seit 2010 Bundesrat. Er wurde als Nachfolger des ebenfalls Freisinnigen Hans-Rudolf Merz in die Landesregierung gewählt. Der ETH-Elektroingenieur steht dem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung vor. 2016 war er Bundespräsident.
Bevor er in den Bundesrat eintrat, war der zweifache Familienvater Nationalrat und Oberst im Generalstab der Schweizer Armee. Als Präsident des Maschinenbauunternehmens der Familie seiner Frau Katharina Schneider-Ammann galt er als ein respektierter Wirtschaftsführer. Seine Familie gehört zu den reichsten des Landes.
Unpopuläre Dossiers
Als Meisterstück seiner Amtszeit gilt etwa das Freihandelsabkommen mit China. Daneben hatte er zahlreiche unpopuläre Dossiers anzupacken, darunter die ihn immer noch beschäftigende Landwirtschaftsreform. In den Krisenjahren fiel er mit demonstrativer Distanz zu den Banken und seinem Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz auf.
Schon als Unternehmer und Nationalrat hatte er sich eher als Netzwerker denn als Redner hervorgetan. Als Bundesrat verhedderte er sich oft in einem umständlichen Duktus. Die Ansprache des Bundespräsidenten 2016 zum Tag der Kranken missriet derart, dass sie zum Youtube-Hit avancierte.
Auch Leuthard vor Demission
Zudem werde gleichzeitig erwartet, dass auch Bundesrätin Doris Leuthard schon per Ende 2018 abtritt. Die Anzeichen hätten sich verdichtet, dass die Verkehrsministerin ihr Amt bald abgeben werde, heisst es in der Mitteilung.
Sie befinde sich «am Ende ihrer letzten Legislatur», sagte Doris Leuthard vor rund neun Monaten im Westschweizer Fernsehen RTS. Seither rätselte die politisch interessierte Schweiz, wann die CVP-Bundesrätin abtritt.
«Wenn man das Departement wechselt, sollte man immer vier bis sechs Jahre bleiben»: Doris Leuthard 2017 im Interview. (Video: Tamedia/SRF)
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch