Krawall-Hotline läuft heiss – Glasdach stark beschädigt
Nach den Ausschreitungen von Samstagnacht bieten in Bern Private der Polizei ihre Bilder und Videos an. Alleine der Schaden am Glasbaldachin vor dem Bahnhof beträgt 100'000 Franken.
Nach der Krawallnacht in Bern sind auf der Hotline der Kantonspolizei erste Hinweise eingegangen, die bei der Aufklärung der Taten hilfreich sein könnten. Einige der Anrufer boten auch privates Video- und Bildmaterial an, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Die Hotline ist seit Montagnachmittag in Betrieb. Die Polizei sucht Personen, die Angaben zur Identität der Randalierer machen können. Die Hotline wurde aber auch für Geschäfts- und Ladenbesitzer eingerichtet, die Schäden melden möchten. Die Berner Stadtregierung hatte die Bevölkerung zur Unterstützung der Polizeiarbeit ermuntert.
Verletzter Polizist noch arbeitsunfähig
Der Mitarbeiter der Transportpolizei, der bei den Krawallen von Samstagnacht wegen Gesichtsverletzungen hospitalisiert werden musste, konnte das Spital am Montag wieder verlassen. Der Mann sei bis auf weiteres arbeitsunfähig, sagte Polizeisprecherin Corinne Müller. Er benötige weiterhin ärztliche Behandlung.
Bei den Krawallen waren insgesamt 50 Personen verletzt worden, darunter 20 Mitarbeiter der Kantonspolizei – die meisten durch Steinwürfe.
Baldachin muss teuer repariert werden
Der Sachschaden beläuft sich nach bisherigen Polizeischätzungen auf mehrere hunderttausend Franken. Für viel Geld repariert werden muss unter anderem der Baldachin über dem Bahnhofsplatz, wie am Dienstag bekannt wurde. Sieben Glasplatten wurden beschädigt, die Schadenssumme beträgt rund 100'000 Franken.
Die beschädigten Glasplatten befinden sich direkt über dem Bahnhofaufgang. Zum Schutz der Passanten wurde ein Gerüst montiert. In den nächsten Tagen werden Glasbau-Spezialisten den gesamten Baldachin auf weitere Beschädigungen untersuchen. Die kaputten Platten werden einstweilen durch Metallplatten ersetzt. Denn die Glasplatten sind Spezialanfertigungen, die erst noch hergestellt werden müssen.
Auch Stadt reicht Anzeige ein
Die Stadtbauten Bern reichten – wie zuvor der Bund sowie private Hausbesitzer und Ladeneigentümer – Anzeige gegen Unbekannt ein. Das tat auch die Stadt Bern, die am Dienstag auf weitere Schäden an ihrem Eigentum hinwies.
Beschädigt wurden demnach zwei Glaslifte auf dem Bahnhofplatz und zwei Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehr, ausserdem neun Ticketautomaten, 15 Abfallkübel und einzelne Lichtsignalanlagen. Weiter seien städtische Liegenschaften besprayt und Baustellenabschrankungen beschädigt worden.
«Mehrheitlich bewährt» habe sich die zusätzliche Sicherung des Baustellenmaterials, schreibt die Sicherheitsdirektion weiter. Im Vorfeld des «Tanz dich frei»-Umzugs hatte es Befürchtungen gegeben, die Grossbaustelle in der Markt- und Spitalgasse sei ein Sicherheitsrisiko für die Tanzenden.
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