Nach Sprengstofffund in ThayngenSchweizer Behörden beantragen U-Haft für Fahrer
Die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass am Zoll in Thayngen explosives Material sichergestellt wurde. Geprüft wird auch ein Zusammenhang mit Bancomat-Sprengungen.

Nach dem Polizeieinsatz im schaffhausischen Thayngen vom Donnerstag hat die Bundesanwaltschaft den Fund von Sprengstoff bestätigt. Für den Fahrer des Fahrzeugs sei U-Haft beantragt worden. Die Abklärungen liefen in alle Richtungen – Terror stehe nicht im Vordergrund.
«Geprüft wird unter anderem auch ein allfälliger Zusammenhang mit der Sprengung von Bankomaten», heisst es in der von der Nachrichtenagentur Keystone-SDA angefragten Mitteilung der Bundesanwaltschaft vom Freitagnachmittag. Gemäss jetzigem Erkenntnisstand liege kein terroristisches Motiv vor.
Gegen den Fahrer des Fahrzeugs wurde gemäss Mitteilung ein Strafverfahren eröffnet, unter anderem wegen des Verdachts der versuchten Gefährdung durch Sprengstoffe und giftige Gase in verbrecherischer Absicht. Die Rolle und die Absichten des Beschuldigten seien jedoch noch unklar, schreibt die Bundesanwaltschaft. Es gelte die Unschuldsvermutung.
Der Fahrer befindet sich derzeit in Haft. Er wurde laut den Strafverfolgungsbehörden einvernommen. Aktuell sei ein Gesuch beim zuständigen Zwangsmassnahmengericht hängig, das Untersuchungshaft für den Beschuldigten fordert. Das Fahrzeug sowie verschiedene Gegenstände – unter anderem Sprengstoff und Werkzeug – seien sichergestellt worden.
In ihrer Mitteilung schreibt die Bundesanwaltschaft, dass sie derzeit keine weiteren Angaben mache und «zu gegebener Zeit» wieder kommunizieren werde. Bis dahin bleibt etwa offen, welche Menge von welchem Sprengstoff gefunden wurde.
Zöllner am Grenzübergang Thayngen hatten in der Nacht auf Donnerstag bei der Kontrolle einer verdächtigen Ladung verdächtige Ware gefunden. Daraufhin wurde der Grenzübergang bis am Donnerstagmittag gesperrt. Verschiedene Einsatzkräfte wurden aufgeboten, darunter die Polizei, die Feuerwehr und Sprengstoffexperten. Es sei weder zu einer Explosion gekommen, noch seien Personen verletzt oder Sachschäden festgestellt worden, hiess es bereits am Donnerstagabend bei der Bundesanwaltschaft.
Sie leitet die Ermittlungen der Kantonspolizei Schaffhausen und des Bundesamts für Polizei (Fedpol). Das Thema Sprengstoff liegt jeweils in der Zuständigkeit der Bundesanwaltschaft.
Korrektur vom 5.11.2021, 17:00 Uhr: In einer früheren Version dieses Artikels wurde ein Bild des Grenzübergangs Konstanz statt Thayngen gezeigt.
SDA/fal
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