Schweizer Exporte nach Deutschland sacken ab
Schweizer Unternehmen führten im vergangenen Monat weniger Waren aus – besonders zu unserem nördlichen Nachbarn. Dafür sind Schweizer Produkte in zwei anderen Ländern begehrt.

Während im August die Importe zulegten, stagnierten die Ausfuhren Schweizer Waren ins Ausland. Insbesondere nach Deutschland, das grösste Abnehmerland, führte die Wirtschaft weniger aus. Die Exporte fielen um rund 10 Prozent auf 2,6 Milliarden Franken.
Der Handel mit weiteren europäischen Ländern entwickelte sich unterschiedlich. Auch wenn sich etwa die Ausfuhren insbesondere von Pharmaprodukten nach Irland vervierfachten, resultierte unter dem Strich ein Exportrückgang nach Europa von 3 Prozent. Dagegen stieg die Nachfrage nach Schweizer Waren in den USA an, wo der Wirtschaftsmotor aktuell brummt: Die Exporte erhöhten sich um 17 Prozent auf 1,8 Milliarden Franken, wie die Eidg. Zollverwaltung (EZV) mitteilte.
Auch die Ausfuhren nach Asien legten um 2,8 Prozent zu. Besonders der Export nach China florierte mit einem Wachstum von 20,9 Prozent. Dennoch vermochten Nordamerika und Asien den Rückgang in Europa nicht vollständig auszugleichen. Insgesamt stagnierten die Exporte im Monat August gegenüber dem Vorjahresmonat. Sie wuchsen nominal lediglich um 0,5 Prozent auf 14,9 Milliarden Franken. Real, also unter Ausklammerung der Teuerung von 4,0 Prozent, nahmen sie um 3,4 Prozent ab.
Starkes Wachstum der Bijouterie- und Juwelierwarenexporte
Laut der EZV ist dies jedoch darauf zurückzuführen, dass heuer der August einen Arbeitstag weniger zählte als 2013. Ohne diesen Effekt wären die Ausfuhren um 5,5 Prozent nominal und um 1,4 Prozent real gestiegen. Saisonbereinigt resultierte ein Plus von 0,6 Prozent, womit die Exporte zum vierten Mal innerhalb von fünf Monaten zulegten und einen Wachstumstrend signalisieren. Real ergab sich allerdings ein leichter Rückgang um 0,7 Prozent.
Ein starkes Exportwachstum wiesen im August insbesondere die Bijouterie- und Juwelierwaren mit einem Plus von 78 Prozent auf, nachdem die Exporte im August 2013 noch eher schwach ausgefallen waren. Zudem legten auch die Verkäufe von Textilien, Bekleidung und Schuhen, Nahrungs- und Genussmitteln sowie der Chemisch-Pharmazeutischen Industrie ins Ausland zu. Dagegen verzeichnete etwa die Maschinen- und Elektronikindustrie einen Rückgang, die Uhrenindustrie stagnierte.
Arzneiwaren treiben Importanstieg
Stärker als der Export legten im August die Importe zu. Sie stiegen um 4,7 Prozent nominal auf 13,5 Milliarden Franken, das reale Wachstum betrug 2,8 Prozent. Unter Berücksichtigung des fehlenden Arbeitstages erhöhten sich die Importe gar um 10 Prozent. Saisonbereinigt betrug das Importwachstum 7,4 Prozent.
Über 90 Prozent des Wachstums ging auf das Konto der Produktegruppe Arzneiwaren, welche um einen Viertel auf 2,7 Milliarden Fr. stieg. Das ist bereits die neunte Zunahme in elf Monaten. Aber auch die Einfuhren von Bijouterie, Schmuck und Juwelierwaren erhöhten sich um 15 Prozent. In der Folge legten die Einfuhren von Konsumgütern um 10 Prozent zu. Die Investitionsgüter verzeichneten derweil eine Zunahme von einem Prozent.
Gleichzeitig erhöhte sich das Preisniveau der Importgüter um 1,8 Prozent. Lediglich die Energieträger vergünstigten sich. Nach dem starken Importwachstum und dem schwächelnden Export belief sich der Aussenhandelsüberschuss im August auf 1,4 Milliarden Franken. Im Vorjahr waren es noch 1,9 Milliarden Fr. gewesen.
SDA/thu
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